Hund-Mensch-Beziehung aufbauen! Lukas erklärt wie!
12.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Egal ob aktiver Sporthund oder Couchpotatoe: Eine gute Bindung zu seinem Hund ist das A und O für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier. Wie schön wäre es, wenn auch dein Vierbeiner eine Art unsichtbares Band zu dir hat, dir in allen Situationen vertraut und deine Anwesenheit schätzt. Mit nur wenigen Kleinigkeiten erreichst auch du eine gute Bindung zu deinem Hund.
Für alle Säugetiere ist die Bindung zu einem Artgenossen oder anderen gleichwertigen Sozialpartnern etwas ganz natürliches. Gemeinsam ist man stärker, solange man sich aufeinander verlassen kann. Auch unsere Hunde suchen in ihrem Leben nach Sicherheit und Geborgenheit. Diese Bedürfnisse gelten daher auch als Grundstein zu einer vertrauensvollen Bindung zwischen Mensch und Hund.
Zunächst ist es wichtig, die Bindung nie mit Erziehung zu verwechseln. Grundsätzlich gehen diese 2 Themen im Zusammenleben mit Hund schon ineinander über. Der große Unterschied liegt jedoch im Detail: Eine gute Bindung zum eigenen Vierbeiner besteht aus Vertrauen, einem Gefühl der Sicherheit, Routinen und einem verlässlichen Partner an der Seite haben. Wenn dann diese Basis geschaffen ist, wird auch die Erziehung um einiges leichter fallen.
Genau wie auch beim Menschen gibt es beim Hund zwei unterschiedliche Bindungstypen. Junge Hunde (Welpe bis Pubertät) zeigen dem Menschen gegenüber eine sogenannte Pflegebeziehung. Doch mit zunehmendem Alter und vielen positiven Erlebnissen gemeinsam mit ihrem Menschen, wird sich diese Bindungsform in eine Basis Bindung, sozusagen „sicheren Hafen“ verwandeln.
Was kann ich tun, um eine gute Bindung zu meinem Hund aufzubauen?
Ganz wichtig: Beständigkeit! Ich weiß aus persönlichen Erfahrungen, dass das Zusammenleben mit einem (jungen) Hund oft zu gewissen Differenzen führen kann, die – offen gesagt – teilweise extrem an den Nerven des Menschen zerren. Wie in jeder Beziehung gibt es Auf und Abs. Behalte Contenance und gib deinem Hund auch an Tagen, wenn es mit der Erziehung nicht so gut klappt, das Gefühl, er sei dein persönlicher Superheld. Damit ist gar nicht gemeint, dass man Hunde verwöhnen sollte, nein, mehr sind es die Kleinigkeiten die eine Bindung besonders gut stärken. Wenn dein Hund dir in die Augen sieht, zeig echte Freude, lob deinen Hund, auch wenn er beim Spaziergang mal sieht, wo du bleibst, und zeig ihm, dass es ein Highlight ist, falls er im Freilauf oder auch zu Hause einfach mal so zu dir kommt.
Sicherheit geben: Lern deinen Hund zu beobachten und erkenn, was er dir sagen möchte. Hunde können sprechen, aber nur mit denen, die auch zuhören können. Egal ob es im Spiel mit einem anderen Hund ist, oder bei einer gewöhnlichen Begegnung an der Leine. Achte stets auf die Körpersprache deines Hundes, greif ein, wenn es zu viel wird und versuch, Sicherheit und Ruhe zu vermitteln. Sei der Anwalt deines Hundes – die machen das nicht unter sich aus. Für einen Hund gibt es kein schöneres Gefühl, als eine Vertrauensperson, die ihm den Rücken stärkt.
Erlebt viel gemeinsam
Einen geregelten Tagesablauf zu haben, kann Hunden eine gute Struktur für den Alltag bieten. Immer wiederkehrende Fütterungs- und Ruhezeiten sind ganz natürlich und helfen, einen geregelten Wochenplan zu entwickeln.
Trotzdem sollte immer für Abwechslung gesorgt werden. Ähnlich wie mit Kindern ist es toll, wenn man auch mit seinem Hund neue Orte kennenlernt, neue Freunde treffen kann oder einfach mal etwas Besonderes unternimmt. Damit meine ich nicht einfach nur in ein Waldstück fahren und den Hund laufen lassen, sondern gemeinsame Erlebnisse mit dem Besitzer. Kleine Tricks gemeinsam erlernen, gemeinsam über Hindernisse wie Wackelbrücken gehen oder zuvor versteckte Spielsachen/Leckerchen finden. Sei kreativ und genieß den besonderen Moment mit deinem Hund.
Übungen um Vertrauen aufzubauen
Gerne kann man auch mit Futter arbeiten. Es gilt nur immer zu beachten, dass das Training mit Futter keine Abhängigkeit zur Bindung zum Menschen hat. Einfache Übungen, wie Rückruftraining, Konditionierung auf den Hundenamen, den Vierbeiner über die Beine des am Boden sitzenden Menschen drüber steigen, unter den Beinen durchgehen lassen, machen Spaß und schaffen Vertrauen zum Besitzer.
Achte immer auf eine positive Ausstrahlung und Art zu arbeiten, wenn du eine gute Beziehung zu deinem Hund schaffen möchtest. Verzeih Fehler und genieß jede Sekunde gemeinsam. Die Zeit, die wir mit ihnen haben, ist viel zu kurz, um böse zu sein, und auch der Bindung kann es nur schaden!