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Diabetes mellitus beim Hund – erkennen und behandeln

11.08.2023 - Lesedauer: 5 Minuten

Diabetes mellitus, oder kurz Diabetes, ist umgangssprachlich als Zuckerkrankheit bekannt und eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen beim Hund. Hunden mit Diabetes mangelt es an Insulin, einem Hormon, das den Blutzucker-Spiegel senkt. Unbehandelt gefährdet Diabetes die Gesundheit deines Hundes. Erfahre hier, wie du die Symptome von Diabetes erkennst und wie eine geeignete Behandlung aussieht.

Was ist Diabetes beim Hund?

Diabetes mellitus ist eine stoffwechselbedingte Krankheit, die vor allem Hunde mittleren Alters betrifft. Bei Hunden mit Diabetes liegt ein Mangel an Insulin vor. Dieses Hormon ist für die Regulation des Blutzucker-Spiegels deines Hundes verantwortlich. Bei Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin oder die Wirkung des Hormons an den Zellen im Körper bleibt aus.

Nimmt dein Hund Futter auf, verwertet sein Körper anschließend die unterschiedlichen Bestandteile. Der im Futter enthaltene Zucker (Glukose) gelangt bei einem gesunden Hund durch das Blut in die Zellen, wo er als Energiequelle dient. Für diesen Transport ist das Hormon Insulin essenziell. Durch eine Mangel an Insulin bei Diabetes ist der Weg in die Zellen verhindert und die Glukose verbleibt im Blut. Der Blutzucker-Spiegel deines Hundes ist konstant erhöht.

Unbehandelt schädigt Diabetes Organe, Nerven und Blutgefäße. Vor allem betroffen sind das Herz, die Nieren und die Augen. Ohne Behandlung können die Hunde auch an Diabetes versterben.

Welche zwei Diabetes-Formen gibt es und warum erkranken Hunde an Diabetes?

Tierärzte unterscheiden zwei Formen von Diabetes beim Hund: Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2.

Ein Diabetes mellitus Typ 1 entsteht bei Hunden durch ein Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren. Als Ursache sind genetische Veranlagungen, Störungen des Immunsystems oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse bekannt. Die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse verlieren ihre Funktion. Die Folge ist ein Insulinmangel. Übergewicht, fehlerhafte Ernährung, Hormonstörungen sowie Infektionskrankheiten sind ebenfalls Ursachen für Diabetes beim Hund. Bei Hunden kommt vor allem Diabetes Typ 1 vor.

Bei Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin in ausreichender Menge, die Wirkung an den Zielzellen im Körper bleibt aber aus. Verantwortlich dafür ist, dass die Zellen eine sogenannte Insulin-Resistenz vorweisen. Die Ursache von Diabetes mellitus Typ 2 ist bei Hunden nicht vollständig geklärt. Diese Form kommt sehr selten vor.

Alle Hunde können an Diabetes mellitus erkranken. Häufig betroffen sind übergewichtige Tiere, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Bei unkastrierten Hündinnen kommt Diabetes insgesamt häufiger vor als bei Rüden. Bestimmte Hunderassen zeigen ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Darunter sind vor allem:

  • Beagle
  • Cairn Terrier
  • Pudel
  • Samojede
  • Retriever
  • Spitz
  • West Highland White
  • Dackel
  • Zwergschnauzer

Wie erkenne ich Diabetes beim Hund?

Trinkt dein Hund auffällig viel und zeigt er vermehrten Harndrang? Hat dein Hund einen gesteigerten Appetit und verliert trotz erhöhter Futteraufnahme an Gewicht? Da die Zuckerverwertung bei Hundediabetes beeinträchtigt ist, sind dies häufig die ersten Anzeichen, dass dein Hund an Diabetes erkrankt ist.

Für dich als Besitzer ist es nun wichtig, deinen Hund aufmerksam zu beobachten.

Bei einem sehr schnellen Anstieg des Blutzucker-Spiegels infolge von Diabetes, ist Vorsicht geboten. Wenn Diabetes beim Hund nicht behandelt wird, besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Schocks mit Erbrechen, starkem Wasserverlust bis hin zum Koma. Ein solcher Schock kann auch tödlich verlaufen.

Im Überblick: Typische Symptome bei Diabetes beim Hund

  • Verstärkter Durst
  • Vermehrter Harndrang bzw. Absetzen größerer Urinmengen
  • Gesteigerter Appetit
  • Gewichtsabnahme trotz erhöhter Futteraufnahme
  • Abgeschlagenheit und Unlust
  • Schlechte Wundheilung
  • Trübe Augen
  • Trockenes, stumpfes Fell

Stellst du ein oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund fest, kontaktiere bitte deinen Tierarzt.

Deuten die Symptome bei deinem Hund auf Diabetes hin, ist eine Blut- und Urinuntersuchung für die Diagnose in einer Tierarztpraxis nötig. Bei Hunden mit Diabetes lässt sich ein erhöhter Glukose-Gehalt im Blut feststellen.

Der Tierarzt überprüft bei deinem Hund, ob Erkrankungen vorliegen, die als Ursache für Hundediabetes in Frage kommen. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder eine Überproduktion bestimmter Hormone, wie zum Beispiel Cortisol, sind als Auslöser von Diabetes möglich.

Um bestimmte Begleit- oder Folgeerkrankungen auszuschließen, untersucht dein Tierarzt noch die Augen deines Hundes und sieht sich die Nieren im Ultraschall detailliert an. Bei Hündinnen untersucht der Tierarzt häufig auch die Gebärmutter und bestimmt Hormonwerte.

Wichtig für den Tierarzt ist es auch, Erkrankungen auszuschließen, die eine Diabetes-Therapie beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel eine Infektion der Harnwege oder eine Entzündung in der Maulhöhle.

Wie wird Diabetes beim Hund behandelt?

Diabetes beim Hund ist eine nicht heilbare Erkrankung, die man mit einer geeigneten Therapie aber gut in den Griff bekommt. Ist dein Hund an Diabetes erkrankt, ist eine lebenslange Gabe von Insulin-Spritzen nötig. Diagnostiziert dein Tierarzt die Zuckerkrankheit, berät er dich gerne, wie eine ideale Diabetes-Behandlung bei deinem Hund aussieht.

Hundediabetes ausschließlich durch Homöopathika beziehungsweise rein auf natürlicher Basis zu behandeln, ist nicht zu empfehlen. Gerne berät dich dein Tierarzt, ob eine ergänzende Gabe dieser Präparate die Diabetes-Behandlung unterstützen kann.

Was passiert wenn Diabetes nicht behandelt wird?

Unsere Tierärzte erklären: Unbehandelt hat Diabetes schwerwiegende Folgen.

Ein unbehandelter Diabetes führt zu Nervenstörungen, massivem Gewichtsverlust, wiederkehrenden Infektionskrankheiten und zu einer Dysregulation des Flüssigkeitshaushalts. Diabetiker können sogar vor dem gefüllten Wassernapf verdursten.

Die Prognose für diabetische Patienten hängt maßgeblich von den Möglichkeiten des Managements und der Kooperationsbereitschaft des Vierbeiners ab.

Im Überblick: Die wichtigsten Punkte für deinen Hund mit Diabetes

  • Die regelmäßige Insulin-Gabe – das tägliche A & O:

Ein an Diabetes erkrankter Hund benötigt täglich Insulin-Spritzen. Die Insulin-Gabe erfolgt gleichzeitig zur Fütterung beziehungsweise kurz danach. Es ist wichtig, dass die Insulin-Dosis an die Futtermenge angepasst ist. Die meisten Vierbeiner gewöhnen sich sehr schnell an das tägliche Spritzen und nehmen es nicht als schmerzhaft wahr.

Über die Dosierung und die Insulin-Gabe informiert dich gerne dein Tierarzt in einem ausführlichen Therapie-Gespräch.

Wichtig ist es, die Insulin-Wirkung durch deinen Tierarzt kontrollieren zu lassen. Eine Woche sowie drei Wochen nach Therapie-Beginn erfolgt eine Blutuntersuchung deines Hundes. Der Tierarzt misst dabei nach einer Insulin-Gabe alle ein bis zwei Stunden bis zur nächsten Insulin-Gabe die Blutzucker-Werte deines Hundes. Durch diese Untersuchung gewinnt er einen guten Eindruck, ob die Insulin-Dosierung ausreichend ist.

  • Die Ernährung bei Hundediabetes

Die Auswahl eines geeigneten Hundefutters ist bei Diabetes essenziell. Wichtig ist, dass durch das Hundefutter kein schneller Blutzucker-Spiegel-Anstieg erfolgt. Durch ein spezielles Diabetiker-Futter ist die konstante Energieversorgung deines abgesichert. Hilfreich ist es, deinen Hund immer zu den gleichen Zeiten zu füttern.

  • Der aktive Hund: Bewegung und Gewichtsreduktion bei Diabetes

Bewegung trägt zu einem konstanten Blutzucker-Spiegel deines Hundes bei. Sorge für ausreichend, moderate Bewegung für deinen Hund. Übergewicht wirkt sich negativ auf deinen an Diabetes erkrankten Hund aus. Hilfreich ist es, wenn du deinen Hund einmal wöchentlich wiegst und dies dokumentierst – so hast du die Gewichtsentwicklung deines Hundes immer im Blick.

  • Der Hunde-Alltag: Routinen erschaffen – Stress vermeiden

Um Stress zu vermeiden, ist es ratsam, Routinen für deinen Hund festzulegen. Beispiele dafür sind, zu festen Zeiten Gassi zu gehen, Fütterungs-Routinen einzuführen sowie Ruhezeiten für deinen Hund einzuplanen. Das regelmäßige Messen der Zuckerwerte zu Hause lässt sich durch digitale Messgeräte und mit Urin-Test-Streifen leicht in deinen (Hunde)-Alltag integrieren.

Wichtig für einen Diabetiker-Hund sind regelmäßige Besuche bei deinem Tierarzt. Dein Haustierarzt kontrolliert durch Blutuntersuchungen den Gesundheitszustand deines Hundes. Mögliche Folge- oder Begleiterkrankungen lassen sich so frühzeitig erkennen.

Bei weiblichen Hunden mit Diabetes ist eine Kastration empfohlen. Die während der Läufigkeit freigesetzten Geschlechtshormone wirken sich negativ auf den Blutzucker-Spiegel aus.

Über die monatlichen Kosten einer Diabetes-Therapie berät dich gerne dein Haustierarzt. Ein spezielles Diabetiker-Futtermittel für Hunde, die täglichen Insulin-Spritzen sowie die anfallenden Tierarztkosten sind mit einzukalkulieren.

Die Lebenserwartung bei an Diabetes-erkrankten Hunden ist nicht zwingend kürzer als bei gesunden Hunden. Mit einer geeigneten Diabetes-Behandlung sowie einer angepassten Ernährung ist oftmals ein gutes Hundeleben ohne größere Einschränkungen möglich. Damit dein Hund trotz Diabetes alt werden kann, ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Ernährung bei Hundediabetes: Welches Diabetiker-Futtermittel ist geeignet?

Hunde mit Diabetes benötigen ein spezielles Diabetiker-Hundefutter. Eine geeignete Zusammensetzung des Futtermittels dient der Regulierung des Blutzucker-Spiegels.

Es ist ratsam, Futtermittelwechsel zu vermeiden und Fütterungszeiten einzuhalten. Auf eine Verfütterung zwischendurch von Leckerlis verzichtest du lieber, wenn dein Hund an Diabetes erkrankt ist. Zusätzlich ist es wichtig, im Blick zu haben, wie viel dein Hund frisst.

So erkennst du ein ideales Diabetiker-Futtermittel für deinen Hund

  • Reduzierter Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten
  • Hoher Proteingehalt zur idealen Eiweißversorgung und Erhalt der Muskelmasse
  • Angepasster Stärkeanteil
  • Moderater Energiegehalt, um ein Übergewicht deines Hundes zu vermeiden
  • Abgestimmter Fasergehalt

Hinweis: Spezialfutter für zuckerkranke Hunde tragen auf der Verpackung den Hinweis „für Diabetiker geeignet“. Es gibt spezielle Trocken- und Nassfutter, die geeignet sind. Halbfeuchte Futter sollten vermieden werden, da sie mit Zucker konserviert werden.

Das ideale Fütterungs-Management für deinen Hund besprichst du am besten in Ruhe in einem Beratungsgespräch mit deinem Haustierarzt in einer Ernährungsberatung.

Hinweis: Ein veterinärmedizinisches Diätfutter darf nur nach Absprache mit einem Tierarzt verfüttert werden.

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