Wandern mit Hund: Naturerlebnis für Mensch und Tier
14.08.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Durch Wälder streifen, die Ruhe geniessen, zur Abkühlung in Flüssen oder Seen baden, ganz tief durchatmen: Ein Wandertrip sind die perfekten Ferien mit Hund. Beim Gang durch die Natur – egal, ob in den Bergen, im Flachland oder an der Küste – kommen sowohl Zwei- als auch Vierbeiner auf ihre Kosten. Doch wohin soll es gehen? Und welche Vorbereitungen sind nötig? Wir klären die wichtigsten Fragen zum Thema Wandern mit Hund für dich.
- Wandern mit Hund: Welche Rassen eignen sich?
- Wie alt muss mein Hund sein, damit ich mit ihm Wandern gehen darf?
- Wie bereite ich meinen Hund aufs Wandern vor?
- Mit Hund wandern: Wie viel Kilometer kann ein Hund laufen?
- Welche Leine ist fürs Wandern mit Hund geeignet?
- Was muss man zum Wandern mit Hund mitnehmen?
- Welches sind die schönsten Wanderrouten mit Hund in der Schweiz?
Wandern mit Hund: Welche Rassen eignen sich?
Dass kurzbeinige, kleine Hunderassen wie Chihuahuas, Möpse oder Dackel schon alleine wegen ihres Körperbaus nicht die idealen Wandergefährten sind, lässt sich bereits erahnen. Bei Rassen und Mischlingen mit solchem Körperbau sollten die Wanderungen nicht allzu lang und extrem ausfallen.
Qualifizierter sind aktive Hunderassen, zum Beispiel Jagdhunde wie der Weimaraner oder Hütehunde wie der Australien Shepherd. Ab einer mittleren Schulterhöhe haben sie meist die nötige Kondition, eine längere Bergtour gut zu meistern. Natürlich gilt dies auch für Mischlinge und nicht nur für Rassehunde.
Wie bereite ich meinen Hund aufs Wandern vor?
Wie bewegungsfreudig und ausdauernd ist mein Hund? Das lässt sich nicht erst in den Wanderferien herausfinden. Einen guten Eindruck bekommst du auch bei ausgiebigen Spaziergängen und kürzeren Wanderungen rund um den eigenen Wohnort, deren Länge du nach und nach steigern kannst. Besonders zu Beginn dieses Trainings für’s Wandern ist es wichtig, das Tier nicht zu Höchstleistungen zu „zwingen“, sondern darauf zu achten, es nicht zu überfordern – zum Beispiel durch Gewaltmärsche bei grosser Hitze. Ausreichend Flüssigkeit und regelmässige Pausen sind ein Muss.
Wie alt muss mein Hund sein, damit ich mit ihm Wandern gehen darf?
Am besten funktioniert Wandern mit Hund mit ausgewachsenen Tieren im Erwachsenenalter. Denn besonders bei Welpen und Junghunden können die Knochen und Gelenke durch lange Märsche stark belastet werden. Dein Begleiter ist schon ein Senior? Sicher weisst du am besten, wie fit er noch ist. Wandern mit Hunden im Senioralter solltest du nur, wenn er gesund ist: Hat dein betagter Fellfreund mit Rückenbeschwerden oder Hüftproblemen zu kämpfen, dann sind ausgedehnte Wanderungen eher nicht für ihn geeignet.
Unser Tipp:
Mit einer Hundepacktasche kann dein Fellfreund einen Teil seines Gepäcks sogar selbst tragen. Übe aber vorab unbedingt bei einem normalen Spaziergang: Nicht alle akzeptieren die Last auf ihrem Rücken. Als Faustregel gilt: Ein erwachsener Hund ist in der Lage, zehn bis 20 Prozent seines eigenen Gewichts zu transportieren.
Mit Hund wandern: Wie viele Kilometer kann ein Hund laufen?
Wie lange man mit einem Hund wandern kann, ist sehr individuell. Für einen fitten, ausgewachsenen Hund sind aber 15 Kilometer selten ein Problem. Trainierte Hunde schaffen zum Teil auch 30 bis 50 Kilometer am Tag. Allerdings muss man dabei bedenken, dass ein freilaufender Hund bis zu sechs Mal so viel Strecke macht wie sein Frauchen oder Herrchen.
Wenn du einen GPS-Tracker nutzt, erhältst du nützliche Informationen über die Aktivität und Gesundheit deines Vierbeiners. Zudem hast du den genauen Standort deines Hundes immer im Blick.
Welche Leine ist für's Wandern mit Hund geeignet?
In vielen Wandergebieten gilt Leinenpflicht. Doch selbst, wenn du in einem Gebiet ohne unterwegs bist: Um in der freien Natur beim Wandern frei laufen zu können, muss ein Hund äusserst zuverlässig und folgsam sein. Gerade in Naturschutzgebieten oder beim Durchqueren von Kuhweiden ist das Anleinen obligatorisch. Aber auch um den Hund selbst zu schützen, macht eine Leine Sinn: Nicht jedes Tier schätzt Gefahren richtig ein und ist trittsicher.
Am besten für eine Wandertour geeignet ist eine Rollleine für Hunde. Anders als eine Schleppleine neigt sie nicht so sehr zum hängenbleiben in Ästen und Gestrüpp und lässt sich kurz einstellen. Achte unbedingt auch darauf, dass dein Wanderbegleiter ein bequemes Hundehalsband oder Hundegeschirr trägt. Eine Schleppleine oder eine Rollleine solltest du ausschliesslich mit einem Geschirr verwenden, damit es zu keinem Druck am Hals von deinem Hund kommt.
Was muss man zum Wandern mit Hund mitnehmen?
Um gut auf eine Wanderung mit Hund vorbereitet zu sein, solltest du zusätzlich einige Dinge speziell für deinen Vierbeiner einpacken:
- Wasser: Beim Wandern gilt das Gleiche für Mensch und Tier – genügend Flüssigkeit ist immer das Wichtigste
- Futter: Am besten eignet sich Trockenfutter zum Mitnehmen. Ein Napf muss natürlich auch in den Rucksack – ein Reisenapf aus Silikon lässt sich zusammenklappen und wiegt nicht viel
- Handtuch: Um den Hund abtrocknen zu können, empfiehlt es sich, ein Handtuch im Gepäck zu haben. Besonders klein und leicht ist eines aus Mikrofaser
- Notfallset: Kommt es zu kleinen Verletzungen oder Schnittwunden bist du mit Desinfektionsmittel und Verbandszeug gut gerüstet. Auch eine Zeckenzange muss ins Erste-Hilfe-Täschchen
- Pfotenschutz: Für steinige Wanderwege bieten spezielle Pfotenschuhe deinem Vierbeiner den notwendigen Schutz vor Verletzungen durch spitze steine
Welches sind die schönsten Wanderrouten mit Hund in der Schweiz?
Und wo kann man nun mit dem Hund besonders gut wandern gehen? Egal, ob in der Innerschweiz, im Wallis, im Engadin oder im Tessin: Wandern mit Hund geht in der ganzen Schweiz gut. Tipp: Bitte beachte die ortsansässige Beschilderung hinsichtlich der Hundeführung (Hund an die Leine). Unsere Empfehlungen zum Wandern in der Schweiz findest du hier! Die Wanderungen wurden von Lisa Röthlisberger im Auftrag von Fressnapf durchgeführt.
Lediglich auf ein paar Dinge solltest du achten, bevor du aufbrichst:
- Die Tour sollte keine sehr engen Passagen beinhalten
- Stellen mit Absturzgefahr müssen gemieden werden
- Klettersteige sind für eine Tour mit Hund nicht geeignet
- Starte nur bei moderatem Wetter. Besonders zu heisses Wetter macht deinem tierischen Begleiter stark zu schaffen
- Wähle im Sommer grundsätzlich eher kürzere Touren mit vielen Pausen. Auch Hunde können Kreislaufprobleme bekommen. Und da sie nur wenig schwitzen können, sind sie dafür noch anfälliger als wir Menschen
- Ist eine Gondelfahrt geplant, informiere dich vorab, ob auch Hunde befördert werden und ob sie dabei einen Maulkorb tragen müssen. Ist eine Fahrt im offenen Sessellift nötig, muss das Tier gut mit einem Geschirr gesichert werden, damit es nicht abstürzen kann