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So macht der Winter Spaß: Unsere besten Beschäftigungsideen für Hunde für drinnen und draußen

05.05.2023 - Lesedauer: 9 Minuten

Im Winter aktiv zu sein, macht einfach gute Laune! Ob mit Schnee oder ohne, die frische Luft und leere Grünflächen laden zu ausgiebigen Gassirunden ein. Und ist es draußen doch einmal zu ungemütlich für eine langen Spaziergang, gibt es auch viele interessante Beschäftigungsmöglichkeiten für zuhause. Wir haben jeweils unsere drei besten Ideen zusammengestellt, wie du deinen Hund im Winter drinnen und draußen abwechslungsreich beschäftigen kannst, ohne viel Geld auszugeben.

Beschäftigung für Hunde draußen: Darauf musst du achten

Wann immer du über Beschäftigungsmöglichkeiten für deinen Hund nachdenkst, musst du sein Alter, seinen Gesundheits- und Fitnesszustand, sein Temperament und seine individuellen Vorlieben berücksichtigen – ganz egal ob ihr euch drinnen oder draußen bewegt.
Planst du gemeinsame Outdoor-Aktivitäten im Winter, musst du noch einige zusätzliche Faktoren miteinkalkulieren. Selbst ein junger, körperlich fitter Hund sollte im Schnee keine zu langen Ruhepause einlegen. Handelt es sich nicht um einen nordischen Hund, wie zum Beispiel einen Husky, musst du darauf achten, dass ihr bei Schnee und Kälte immer in Bewegung bleibt. Hat dein Hund keine ausgeprägte Unterwolle, oder ist kurzbeinig, so dass sein Bauch in Bodennähe ist, solltest du ihn durch funktionelle Hundebekleidung vor Nässe und Kälte schützen. Für Hundesenioren gilt dies umso mehr.

Machst du dich mit deinem Hund im Auto auf den Weg zu einem größeren Spaziergang mit Sporteinheit, achte darauf, dass er nicht aus dem Auto direkt in die Vollen geht. Geht zuerst eine kurze Streck zügig als kleines Warm-up. Vielleicht macht ihr einige Slalomrunden um ein paar Bäume, um die Rückenmuskulatur aufzuwärmen? Nach dem Training lässt du ihn gemütlich auslaufen als Cool-down. Nimm auch eine Decke mit für die Rückfahrt. Ein parkendes Auto kann sich im Winter sehr abkühlen und ein Hund, der gerade noch aktiv war und erwärmt ist, erkältet sich leicht. Frisches Trinkwasser gehört auch in euer Gepäck.

1. Ein Schnee-Parcours im Gelände

Liegt ausreichend Schnee, kannst du eine tolle Überraschung für deinen Hund vorbereiten: Baue ihm einen kleinen Parcours aus Schnee. Besonders gut geht das im eignen Garten, wo du mit Schneeschippe und Schaufel zur Tat schreiten kannst. Baue ihm Wege, die er ablaufen kann mit kleinen Hindernissen zum Überspringen. Traut er sich durch Schneetunnel zu laufen? Oder die Pfoten auf eine Schneekugel zu stellen? Legst du ein Brett über die Schneekugel wird sie gar zur Wippe! Das ist natürlich die Luxusvariante. Doch auch spontan auf einer Gassirunde, kannst du ein kleines Hindernis bauen oder eine größere Schneekugel formen. Alternativ oder ohne Schnee könnt ihr auch die natürlichen Gegebenheiten nutzen: Slalom um Bäume, Balancieren auf Baumstämmen (Vorsicht Rutschgefahr!), auf Baumstümpfe springen oder Cavaletti-Training über Äste – eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

2. Nasenarbeit in der weißen Pracht

Im Schnee eine Fährte aus Leckerli zu legen, die zu einem als Jackpot platzierten Futterbeutel führt, ist für deinen Hund eine echte Herausforderung. Die Leckerli werden einsinken und sind schwer auffindbar. Eine schöne Abwechslung ist es, wenn du den Futterbeutel zum Beispiel an einen niedrigen Ast hängst oder in eine für deinen Hund erreichbare Baumritze stopfst. Auch die Futterspur kannst du auf Baumstämmen oder Bänken platzieren. Der Clou ist: Dein Hund muss jetzt beim Suchen die Nase hochtragen. Für Fährtenleser, die sich sonst immer am Boden orientieren, ist das eine ganz neue Erfahrung.

3. Gassi-Fitness für Hund und Halter

Baut ihr in euren Spaziergang kleine Fitnessübungen ein, bleibt ihr schön in Bewegung und trotzt jeder Kälte. Vielleicht habt ihr einen Trimm-Dich-Pfad in der Nähe, den ihr gemeinsam nutzen dürft? Oder ihr kombiniert zügige Walking-Intervalle mit Fitnessübungen. Während du in der Standwaage die Balance hältst, holt dein Hund einen Dummy. Du machst einen Liegestütz auf einem Baumstamm und dein Hund stellt sich mit den Vorderpfoten auf den Baumstamm und trainiert die Muskulatur seiner Hinterbeine. Du machst Kniebeuge, dein Hund macht Männchen. So seid ihr beide gefordert. Natürlich braucht das etwas Übung, macht aber auch großen Spaß. Auch hier bitte Warm-up und Cool-down nicht vergessen!

Wichtig ist, dass du deinen Hund nicht überlastest. Kondition muss langsam und schrittweise aufgebaut werden. Ausdauersportarten wie zum Beispiel Joggen musst du mit einem Hund in 5-Minuten-Intervallen trainieren. Auch eignet sich nicht jeder Hund für den Ausdauersport: brachyzephale Rassen (Französische Bulldogge, Mops, Englische Bulldogge u. v. m.), gesundheitlich eingeschränkte Hunde, alte Hunde, sehr kleine oder kurzbeinige Rassen dürfen weder joggen noch am Fahrrad mitlaufen.

Beschäftigung für Hunde drinnen: Vorteile einer ruhigen Atmosphäre

Der große Vorteil von Indoor-Aktivitäten ist, dass du für eine ruhige Atmosphäre sorgen kannst. Ablenkungen und Störfaktoren kannst du einfach ausschalten. Gerade für jüngere oder sehr temperamentvolle Hunde schaffst du so einen idealen Rahmen für konzentrierte Kopfarbeit und ruhiges Training. Jegliche Such-, Schnüffel- und Intelligenzspiele kannst du prima in der Wohnung durchführen. Aber auch ein kleiner Auffrischungskurs in Sachen Erziehung bietet sich an. Aber keine Angst – das kann durchaus Spaß machen!

1. Balance und Muskelaufbau mit dem Gymnastikball

Mit einem einfachen Gymnastikball kannst du die Balance deines Vierbeiners verbessern und gleichzeitig seine Tiefenmuskulatur stärken. Hat dein Gymnastikball einen Durchmesser von etwa 60 Zentimetern ist er sehr universell einsetzbar. Es gibt aber auch Bälle in Erdnussform, flache Kissen und sogenannte Donuts, die sich ebenfalls sehr gut für das Training eignen. Sorge für eine ruhige, konzentrierte Atmosphäre und lege einige Leckerlis bereit.

Achte immer auf die Sicherheit deines Hundes. Deine Aufgabe ist es, ihn anzuleiten und gleichzeitig Hilfestellung zu leisten. Arbeitest du mit einem runden Ball, setze dich deinem Hund gegenüber auf die Knie und platziere den Ball zwischen euch. Sichere den Ball mit deinen Knien, nimm ein Leckerli und animiere deine Hund mit dem Kommando „Auf!“ dazu die Vorderpfoten auf den Ball zu setzen. Steht er dir im Stütz gegenüber lobe ihn und belohne ihn mit einem Leckerli. Versuche ihn dort etwa zehn Sekunden zu halten. Durch die Instabilität des Balles muss er seine Tiefenmuskulatur anspannen. Die Übung nicht öfter als zehn Mal wiederholen.

Beherrscht er diese Übung führe das Leckerli vor seiner Nase zur rechten und dann zur linken Schulter. Durch die Gewichtsverlagerung wird die Übung anspruchsvoller. Einen kleinen Hund kannst du auch unter dem Bauch halten, den Ball sichern und mit allen vier Pfoten den Ball berühren lassen. Lass ihn aber auf keinen Fall los! Lass ihn nur nach und nach etwas mehr Gewicht auf den Ball legen. Du wirst fühlen wir er seine Bauchmuskeln anspannt. Da das Training sehr anstrengend ist, übe immer nur fünf bis zehn Minuten am Stück.

Diese Übungen sind nur für körperliche fitte Hunde. Hat dein Hund Probleme im Bewegungsappart, hole tierärztlichen Rat ein und erkundige dich, ob er diese Übungen ausführen darf.

2. Impulskontrolle spielerisch üben

Bei der Impulskontrolle geht es darum, dass dein Hund in der Lage ist, seine Handlungen und Emotionen zu kontrollieren. Spielt er also mit einen Hundekumpel auf der Wiese und du rufst ihn ab, muss er seinen Impuls mit dem anderen Hund weiterzuspielen unterbrechen, um auf dich zu hören. Es geht darum, dass er nicht jedem Reiz nachgeht, sondern in der Lage ist, erlerntes Verhalten zu zeigen. So bleiben Essensreste am Straßenrand liegen, dem Reh wird nicht hinterhergehetzt und der Rollstuhlfahrer wird nicht angebellt. Eine gute Impulskontrolle macht euer Leben leichter. Grund genug, bei schlechtem Wetter ein bisschen zu üben.

Bei einer einfachen Grundübung geht es darum, dass dein Hund dir in die Augen schaut und dir seine Aufmerksamkeit schenkt. Nimm dazu ein Leckerchen in jede Hand und lasse deinen Hund vor dir absitzen. Strecke nun beiden Arme aus. Dein Hund wird die Leckerchen riechen und je nach Temperament auf deine Hände schauen, daran schnüffeln oder sie antippen. Das macht nichts – gib ihm ruhig Zeit zum Denken, aber gib ihm kein Leckerchen, solange er dich nicht ansieht. Sobald er dich aufmerksam anschaut und andere Handlungen einstellt, bekommt er sein Leckerchen. Wichtig ist hierbei, dass er seinen Impuls das Futter zu bekommen unterbrochen hat und ihm eingefallen ist, dass du die Instanz bist, die er danach fragen sollte. Ein weiterer Klassiker der Impulskontrolle ist die Übung „Bleib“. Lass deinen Hund zum Beispiel in seinem Körbchen abliegen und entferne dich schrittweise immer weiter von ihm. Liegt er entspannt in seinem Körbchen, bis du ihn rufst, lobst und belohnst du ihn.

3. Doga zum Entspannen

Yoga mit Hund – kurz Doga genannt – ist in den letzten Jahren zum Trend geworden. Dabei geht es nicht darum, dass Hunde komplexe Asanas erlernen, sondern es geht um eine Yoga-Praxis, die den Hund mit sanften Berührungen und viel Nähe einbindet. Deine innere Ruhe überträgt sich auf deinen Vierbeiner und so werden Vertrauen und Bindung gestärkt.

Ein guter Einstieg für Hunde sind Atemübungen, Pranayama genannt. Probiere zum Beispiel die Wechselatmung aus. Dazu sitzt du im Schneidersitz und streichelst während der Atemübung mit der jeweils freien Hand sanft über die linke und dann über die rechte Seite der Hundebrust. Spüre dabei die Atmung deine Hundes und versuche dich darauf zu konzentrieren und den Hund durch Deine Berührungen zu entspannen. Im Anschluss bietet sich eine Ganzkörpermassage für deinen Hund an.

Eine weitere gute Übung für Anfänger: Bringe Deinen Hund vor dir in den Platz. Knie dich hinter ihn beuge dich über ihn. Lege deine Hände dabei links und rechts neben deinem Hund ab. Beuge dich so weit nach vorn, dass du deinen Kopf auf seinem Rücken seitlich ablegen kannst, sodass du zur Seite schaust. Atme tief ein und aus und verharre einige Sekunden in der Position, bevor du die Übung wiederholst und zur anderen Seite schaust.

Manche Doga-Kursleiter arbeiten mit Leckerli, um die Hunde in eine ähnliche Position wie ihre Menschen zu bringen. Allerdings kann der Futterreiz schnell die entspannte Atmosphäre stören. Viele Hunde – besonders solche, die Doga genießen und dafür empfänglich sind – finden ihren ganz eigenen Weg sich in deine Übungen zu integrieren oder ahmen deine Bewegungen sogar instinktiv nach.

Probiert es einfach aus! Wir wünsche euch viel Spaß dabei und sagen: Namaste!

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