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Tipps für den Umgang mit ernährungssensiblen Katzen

05.03.2024 - Lesedauer: 4 Minuten

Eine Katze sitzt vor ihrem Futternapf.

Du kennst das aus eigener Erfahrung: Wenn du etwas gegessen hast, das dir nicht bekommt, dann rebelliert der Magen, Übelkeit bricht aus und die Verdauung gerät kurzzeitig außer Kontrolle. Doch auch Katzen können auf Nahrungsmittel empfindlich und mit ganz ähnlichen Beschwerden reagieren. Dann ist es an dir, die Quelle des Unbehagens zu ermitteln und nahrhafte Alternativen anzubieten.

Wie gehe ich mit Sensibilität auf Nahrungsmittel um?

Eingangs ist festzustellen, dass eine Ernährungs-Sensibilität etwas anderes ist als eine Nahrungsmittel-Allergie. Bei einer Allergie handelt es sich um die Aktivierung körpereigener Abwehrstoffe gegen fälschlich als Gefahrstoffe identifizierte Bestandteile der Umwelt. Symptome sind meist quälender Juckreiz, Ausschläge und gelegentlich Schleimhautschwellungen. Eine Allergie läuft über das Immunsystem ab.

Bei einer Futtermittel-Intoleranz findet hingegen, bildlich gesprochen, im Katzendarm ein Kampf zwischen Bakterien statt. Unterstützt durch die Bestandteile hochwertigen Futters sorgen körpereigene sogenannte Laktobazillen für die Bildung von Vitaminen und Nährstoffen, regulieren die Ausscheidung von Stickstoff und kräftigen die Darmwände dergestalt, dass eine Abwehr schädlicher Bakterien in der Darmflora stattfindet. Erlangen jene die Überhand, produzieren sie Giftstoffe und Gase, lösen Verdauungsbeschwerden aus und schaden dem Allgemeinzustand und dem Immunsystem der Katze.

Dass immer mehr Katzen Überempfindlichkeiten gegen Futtermittel entwickeln, ist auch eine Folge industrieller Herstellung von qualitativ zweifelhaftem Futter. Eine über einen längeren Zeitraum andauernde Versorgung mit minderwertigem Katzenfutter kann sich schnell rächen: Synthetische Vitamine, Geschmacksverstärker, tierische Nebenerzeugnisse, versteckter Zucker und vieles mehr schaden der gesunden Darmflora und können zu übersensiblen Reaktionen des Tieres führen. Gerade Katzen reagieren ausgesprochen sensibel auf die Güte von Futter. Spare daher nicht an der falschen Stelle und sorg immer für hochwertige Nahrung im Napf. Auch solltest du eine gewisse Abwechslung gewährleisten, denn auch einseitiges Futter beeinträchtigt auf Dauer die Katzengesundheit.

Katze sitzt vor Futternäpfen und leckt sich die Schnute

Welche Symptome deuten auf eine Nahrungssensibilität hin?

Zeigt deine Katze Symptome, die unmittelbar mit der Zufuhr und Ausscheidung von Nahrung zu tun haben, liegt der Verdacht auf eine Überempfindlichkeit nahe. Achte besonders auf:

  • hörbare Magen- und Darmgeräusche
  • Blähungen und Flatulenzen
  • Durchfall und Inkontinenz
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • unangenehmen (Mund-)Geruch

Fallen diese Beschwerden mit einer Futterumstellung zusammen – gegebenenfalls mit einigen Tagen Verzögerung – und verschwinden bei einer Rückkehr zum gewohnten Futter ganz oder teilweise wieder, liegt als Auslöser mit großer Wahrscheinlichkeit eine Intoleranz vor. Vergleiche die Inhaltsdeklarationen und Herstellerangaben. Bei manchen Katzen ist die Intoleranz gegen verbreitete Futterelemente schwieriger zu lösen. Der Fachhandel hat sich auf das Problem der Nahrungssensibilität eingestellt: Als Pendant zu den allergenfreien Allergiker-Futtermitteln gibt es Sensitiv-Futter von verschiedenen Herstellern. Diese Zubereitungen enthalten neben Fleisch leicht verdauliche, hochwertige Eiweiße, Fructo-Oligosaccharide und Zuckerrübentrockenschnitzel, aber keinerlei Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker oder Getreidebestandteile.

Was hat es speziell mit Getreideunverträglichkeit auf sich?

Katzen sind keine Körnerfresser. Getreide gehört nicht zu ihrem natürlichen Nahrungsspektrum. Trotzdem ist verarbeitetes Getreide in der Regel gut bekömmlich für Katzen und findet sich als Beigabe in vielen Fertigfuttern. Cerealien sind Lieferanten von wertvollen Kohlehydraten. Übliche Sorten in Katzenfutter sind Weizen, Roggen, Hafer, Gerste oder Mais. Aber mancher Katze geht es wie Menschen: Die Tiere reagieren empfindlich auf Gluten. Hinweise auf eine Getreideunverträglichkeit sind unter anderem Durchfall, struppiges Fell und eine auffällige, verkrampfte Körperhaltung. Lass unbedingt vom Tierarzt abklären, ob bei diesen Symptomen eine ernste Krankheit auszuschließen ist. Handelt es sich “nur” um eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit auf Cerealien, weiche auf entsprechende Futtersorten aus – der Fachhandel bietet eine große Palette von getreidefreien Sorten an. Außerdem gibt es Futterzubereitungen, denen nicht-allergene, glutenfreie Getreidesorten wie Reis oder Amaranth zugesetzt sind. Die Zufuhr an wertvollen Kohlenhydraten stellst du außerdem sicher, indem du dem Tier regelmäßig Alternativen wie Kartoffeln oder Gemüse als Beilage in den Napf bringst.

Schonkost für Katzen

Hinweis: Die Fütterung eines veterinärmedizinischen Diätfutters darf nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen.

Kann meine Katze durch Stress und auf Reisen Verdauungsbeschwerden bekommen?

Eine plötzliche Überempfindlichkeit gegen Futter mit einhergehenden Verdauungsbeschwerden kann bei einer Katze tatsächlich auch psychosomatische Ursachen haben. Katzen als Gewohnheitstiere reagieren sehr empfindlich auf Störungen gewohnter Abläufe: Ein Futterwechsel oder Stress durch Unruhe oder fremde Personen im „Katzenrevier“ können Symptome auslösen, die einer Ernährungssensibilität sehr ähnlich sind.

Besonderen Stress bereitet Urlaub: Der Aufenthalt in einer Tierpension während der Urlaubsreise des Menschen sagt vielen Katzen nicht zu. Die fremde Umgebung, unbekannte Artgenossen und der ungewohnte Tagesablauf können dem Stubentiger buchstäblich Bauchschmerzen bereiten. Wenn möglich, solltest du daher für die Zeit der Reise einen Katzen-Sitter organisieren, der das Tier daheim versorgt. Ist es unumgänglich, die Samtpfote auf eine weitere Reise mitzunehmen – sei es nun die Fahrt zum Urlaubsort oder ein Umzug in ein neues Zuhause – hilft es dem Katzenmagen, vor der Abfahrt und unterwegs Sensitiv-Futter zu erhalten. Ist die Katze an ihre Reisebox und Autofahrten gewöhnt, dieser Stressfaktor also bereits minimiert, können fremde Gerüche, Klimaänderungen und die Hektik das Tier dennoch so stressen, dass sich Magenprobleme einstellen.

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