So beschäftigst du deine Kleintiere: Spiele für Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen und Co.!
09.08.2023 - Lesedauer: 5 Minuten
Auch Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen Lieblinge freuen sich über Abwechslung und Unterhaltung. Doch was macht dem Nage- oder Kleintier eigentlich Spaß? Wie du dein Haustier artgerecht beschäftigst – und du mit fröhlichem Fiepen dafür belohnt wirst.
Warum dein Kleintier Beschäftigung braucht
Kleintiere sind sehr gesellig und brauchen unbedingt die Gesellschaft von Artgenossen, mit denen sie sich beschäftigen können. Dann leiden sie auch nicht, wenn ihr Lieblingsmensch außer Haus ist. Sie putzen den Mitbewohner, spielen oder kuscheln sogar mit ihm. Tiere, die sich nicht ganz so nahestehen, freuen sich über die Gesellschaft eines Artgenossen und fühlen sich mit ihm deutlich wohler. Anders der Hamster: Als überzeugter Einzelgänger bevorzugt er das Leben im Single-Haushalt.
Ob nun Rudeltier oder Einzelkämpfer – alle Kleintiere brauchen Beschäftigung. Es ist wie beim Menschen: Auch im schönsten Zuhause wird uns irgendwann langweilig, wenn Körper und Geist nicht ausgelastet sind. So ist es auch bei unseren tierischen Mitbewohnern. Tiere, die die meiste Zeit im Käfig leben, brauchen Anreize, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Mit der richtigen Beschäftigung förderst du also Gesundheit und Wohlbefinden deines Lieblings. Dabei ist mal der Grips deines Tieres gefordert, etwa, wenn es Gemüsestückchen sucht, mal trainiert es seine Muskeln beim Klettern oder Wühlen.
Wie du erkennst, ob sich dein Tier langweilt? Unausgelastete Tiere nagen häufig an Gittern, wirken hyperaktiv oder teilnahmslos. Generell gilt: Wenn sich dein Tier plötzlich anders als sonst verhält, ist ein Gespräch mit dem Tierarzt wichtig, um gesundheitliche Ursachen auszuschließen.
Artgerechte Unterhaltung für Nager
Du willst den kleinen Lieblingen die Zeit so artgerecht wie möglich vertreiben? Dazu reichen schon ganz einfache Mittel. Orientiere dich an Aktivitäten, denen Hamster, Hasen oder Mäuse auch in der Natur nachgehen würden:
- Sprinten und rennen
- Futtersuche und fressen
- Verstecke suchen und ruhen
- ggf. graben/buddeln
- ggf. Höhlen/Tunnel bauen
- Nagen, wetzen
- Schnuppern
- Erkunden
Du kannst diese Grundbedürfnisse deiner Kleinen auch in deinen vier Wänden erfüllen. So machst du deinem Kleintier eine große Freude:
Platz zum Toben
In einem großen Nagarium, Käfig oder Gehege haben deine Kleinen genügend Platz, um sich zu beschäftigen. Beachte bei der Neuanschaffung eines Käfigs unbedingt, dass es Mindestmaße für die unterschiedlichen Tierarten gibt. Aber generell gilt: je größer, desto besser. Für begeisterte Kletterer wie Frettchen oder Chinchillas sollte das Gehege auch vertikalen Platz zum Austoben bieten.
Von der Rolle
Von der Maus bis zum Frettchen: Mit fressbaren Häuschen, Tunnelelementen oder Höhlen in der richtigen Größe liegst du bei Klein-und Nagetieren richtig. Hier kann das Tier zur Ruhe kommen oder Tunnel erforschen. Tipp: Je nach Größe des Tieres eignen sich dafür auch Klopapierrollen oder Rohre aus kleintiergerechten Naturmaterialien.
Kreative (T)Räume
Wühlmäuse, Chinchillas und Hamster sind begeisterte Bauarbeiter. Lege ihnen Papierwolle ins Gehege – die kleinen Architekten werden sich in kurzer Zeit Höhlen und Tunnel nach Wunsch errichtet haben. Die kleinsten der Kleinen wissen außerdem ein ausgiebiges Sandbad in einer großen, tiefen Schale oder einem abgesteckten Bereich im Nagarium zu schätzen: Dort betreiben sie wälzend Fellpflege oder buddeln, was das Zeug hält.
Was viele nicht wissen: Auch Kaninchen lieben es, zu graben. Und das ist selbst in der Wohnung möglich: Stelle deinem Mümmler eine mit Heu gefüllte Buddelkiste ins Gehege oder ins Freilaufgehege.
Expertentipp – Celine, Marktmitarbeiterin:
„Ich halte meine beiden Kaninchen in einem Außengehege. Draußen finden sie alles, was sie benötigen: Platz zum Hakenschlagen, einen natürlichen Boden zum Buddeln, natürliches Tageslicht und frische Luft.“
Umbauaktionen
So scheu Mäuse, Meerschweinchen oder Hamster auch wirken mögen, sie sind auch sehr neugierig. Neue Spielzeuge werden zuerst skeptisch aus der Ferne beäugt – und dann erkundet. Kleintiere lieben es, Neues zu entdecken. Baue daher immer mal wieder ein paar Dinge im Gehege um. Aber Vorsicht: Zu viele und häufige Veränderungen im Gehege können dein Tier stressen.
Auf dem Holzweg
Biete deinem Tier immer mal wieder etwas Spannendes zum Beschnuppern und Erforschen. Dafür eignen sich zum Beispiel Äste, Holzrinden oder Steine aus dem Garten. Achte darauf, dass sich dein Tier an keinen scharfen Kanten verletzen kann. Außerdem ist nicht jedes Holz für Kaninchen und Co. verträglich. Harzende Hölzer, etwa von Nadelbäumen sind tabu für Nager! Unbedenklich sind hingegen Holz von Obst- und Nussbäumen. Daran knabbern Hasen, Hamster oder Mäuse für ihr Leben gern.
Fressfreunde
Nach Futter suchen und es anschließend zu verspeisen nimmt bei Kleintieren viel Zeit in Anspruch. Achte auf hochwertiges Futter – und lass Hamster, Hasen und Co. auch mal etwas für einen besonderen Leckerbissen tun. Zum Beispiel kannst du kleine Gemüsestückchen (unbedingt vorher checken, ob dein Tier dieses verträgt!) oder Leckerlis in Futterbälle oder Wühlboxen verstecken oder Nagersticks an den Gittern des Geheges befestigen.
So bespaßt du dein Kleintier – und dich selbst
Das gemeinsame Spielen stärkt die Bindung zwischen Tier und Mensch – und macht beiden Spaß. Wie du mit deinem Tier spielst? Bekanntlich tun unsere Nage- und Kleintiere für ein Leckerli fast alles. Nutze das aus, am besten, wenn die Tiere gesicherten Auslauf haben. Verstecke Futter in der Nähe oder in deiner Faust oder in einem Intelligenzspielzeug. Lass deine Tiere Witterung aufnehmen – sie werden sich bestimmt schnell auf die Suche machen.
Viele Tierbesitzer schwören auch auf Clickertraining. So bringst du deinem Haustier bei, dass es bei bestimmten Verhaltensweisen mit einem Leckerli belohnt wird, etwa, wenn der Hamster auf deine Hand klettert. Genau in diesem Moment solltest du clickern. Auf diese Weise kannst du auch Kleintieren mit Geduld und regelmäßigen, kurzen Trainingseinheiten kleine Kunststücke beibringen oder sie zutraulicher machen. Tabu: waghalsige Verhaltensweisen und solche, die dem Instinkt des Tieres widersprechen.
Auf einen Blick – Beschäftigungsideen für Nagetiere
Du liebst das fröhliche Quieken der Meerlis oder das Gehoppel von neugierigen Zwergkaninchen? Hier liest du nochmal auf einen Blick, wie du dein Nagetier unterhalten kannst.