Pferde-Magazin
Finde in unserem Pferde-Magazin alle wichtigen Informationen rund um die Ernährung, Gesundheit, Erziehung u.v.m. deines Lieblings und erhalte viele Tipps, wie du und dein Pferd ein tolles Team werdet. Die schönsten Rassen und ihre Besonderheiten lernst du in interessanten Tierporträts kennen.
Top-Themen
Weitere Pferde-Kategorien auf einen Blick
Mehr Infos & Tipps rund um dein Pferd
Der Traum von eigenen Pferd
Ein eigenes Pferd zu halten, ist für viele Menschen ein Traum. Der Umgang mit den sanftmütigen, sensiblen Wesen stärkt unsere Naturverbundenheit, erdet uns und macht uns empathischer. Pferde haben eine große historische und kulturelle Bedeutung für uns: Sie haben uns treu durch Kriege begleitet, unsere Äcker gepflügt unsere Kutschen gezogen und so ist über die vielen Jahrhunderte ihrer Domestizierung eine enge Verbindung zwischen Menschen und Pferden entstanden. Die Haltung eines eigenen Pferdes bringt jedoch einige Anforderungen mit sich. Neben dem großen Platz-, Bewegungs- und Futterbedarf, brauchen die faszinierenden Tiere auch viel Zeit, Pflege, Aufmerksamkeit und Zuneigung. Legst du dir ein Pferd zu, übernimmst du viel Verantwortung – bei einem jungen Pferd für die nächsten dreißig Jahre. Daher ist es wichtig, dass du dir im Vorfeld Gedanken machst, ob du die Bedürfnisse eines Pferdes gut erfüllen kannst.
Was braucht ein Pferd, um glücklich zu sein?
Die wildlebenden Verwandten unserer Hauspferde durchstreifen im festen Herdenverband weite Steppenlandschaften. Bis zu 16 Stunden täglich sind die Pflanzenfresser mit der Nahrungs- und Wasserssuche beschäftigt. Dabei legen sie etwa 40 Kilometer am Tag zurück. Das Leben in der Herde bietet den vorsichtigen Fluchttieren Schutz vor Fressfeinden. Innerhalb der Herde gibt es eine klare Hierarchie, an deren Spitze ein sozial starkes Leittier steht. Die Bedürfnisse ihrer domestizierten Artgenossen liegen ähnlich: Pferde brauchen Bewegung, Sozialkontakte, gesunde naturnahe Nahrung, frische Luft, Klimareize und einen ausgewogenen Mix aus Auslastung und Entspannung, um körperlich und geistig gesund zu bleiben. Kontakt mit Artgenossen ist für jedes Pferd ein absolutes Muss: Ein Herdentier wie das Pferd allein zu halten, ist tierschutzwidrig. Als Regel gilt: Direkter Körperkontakt zu Artgenossen muss mindestens während ihrer täglichen Auslaufzeit auf wetterfesten Ausläufen oder Weiden möglich sein. Sicht-, Hör- und Duftkontakt zu Artgenossen brauchen Pferde immer und jederzeit.
Eine vertrauensvolle Mensch-Tier-Beziehung ist wichtig
Auch die Beziehung zwischen dir und deinem Pferd ist von zentraler Bedeutung für sein Wohlbefinden. Vertrauen und Kommunikation sind die Basis, um eine tiefe Bindung aufzubauen. Damit dein Pferd begreift, dass es bei dir sicher ist, muss du feinfühlig sein und lernen, die Köpersprache deines Pferdes zu lesen und gleichzeitig, deine eigene Körpersprache im Griff zu haben. Pferde sind Fluchttiere und erschrecken sich leicht. Du musst die vielen kleinen Reaktionen und Gesten deines Pferdes entschlüsseln können, damit du seine Bedürfnislage richtig einschätzen kannst. Dafür braucht dein Pferd deine ungeteilte Aufmerksamkeit und viel Zeit und Geduld.
Wie kann artgerechte Pferdehaltung aussehen?
Grundsätzlich gibt es zwei Haltungssysteme – die Einzelhaltung im Boxenstall oder die Gruppenhaltung im Gruppenlaufstall. Bei den Gruppenlaufställen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Wenn die Pferdegruppe in einem Stall gehalten wird, ohne ständigen Zugang nach draußen, spricht man von einem Innenraumlaufstall. Sobald Auslauf-, Fress- und Liegebereiche voneinander getrennt sind, handelt es sich um einen Mehrraumlaufstall. Gibt es einen permanenter Zugang zu Außenbereichen, trifft die Bezeichnung des Offenlaufstalls zu. Sind die Funktionsbereiche Bewegung, Fressen und Ruhen weit voneinander entfernt, ist vom Bewegungsstall die Rede, weil die Pferde sich bewegen müssen, um die verschiedenen Funktionsbereiche erreichen zu können.
Wie sieht die Haltung im Offenlaufstall aus?
Der Offenlaufstall ist unter Pferdehalter:innen in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Hier können die Tiere frei entscheiden, ob sie sich im Auslauf aufhalten, oder sich in den Innenbereich zurückziehen möchten und mit welchen Artgenossen sie interagieren. Da Pferde intensive Pferdefreundschaften pflegen, die wichtig für ihre mentale Gesundheit sind, ist diese freie Wahl für sie entscheidend. Dem natürlichen Verhalten von Pferden kommt die Offenstallhaltung in jedem Fall sehr entgegen. Er bietet viel Bewegung, Sozialkontakt, ein ganztägiges Futterangebot und Ruhe- bzw. Rückzugsmöglichkeiten. So können Verhaltensstörungen und Krankheiten effektiv vorgebeugt werden. Für dich als Pferdebesitzer:in bietet er den Vorteil, dass du, auch wenn du einen Tag einmal nicht zu deinem Liebling kannst, dir kein schlechtes Gewissen machen musst – er steht nicht in der Box und langweilt sich. Für Stallbesitzer:innen ist der große Vorteil, dass die Arbeitszeit für das Ausmisten und die Versorgung der Tiere deutlich geringer ist.
Was sind die Vorteile der Boxenhaltung?
Allerdings kann auch die Boxenhaltung einige Vorteile bieten: Zum Beispiel, wenn sichergestellt werden muss, dass dein Pferd nur ein bestimmtes Futtermittel frisst oder wenn es verletzt ist und sich nur kontrolliert bewegen darf. In Ställen mit einer hohe Fluktuation kann es vorkommen, dass das soziale Gefüge zwischen den Tieren nicht gefestigt ist. Auch in diesem Fall kann die Einzelbox Tieren, die von den anderen nicht akzeptiert und womöglich gejagt werden, Stress ersparen. Eine solche Situation ist aber nur übergangsweise akzeptabel. Eine Verbesserung zur reinen Boxenhaltung ist eine Box mit Paddock. Hier können die Pferde einige Schritte aus der Box treten, die frische Luft genießen und Sozialkontakt zu ihren Nachbarn pflegen. Einen Auslauf ersetzen solche Boxen-Paddocks natürlich nicht.
Artgerechtes Futter ist das A und O
Artgerechtes, naturnahes Futter ist die Grundlage für ein langes, gesundes Pferdeleben. Dabei kann man
Pferdefutter grundsätzlich in drei Gruppen einteilen: Raufutter, Mineralfutter und Kraftfutter.
Beim Raufutter handelt es sich um rohfaserreiche Futtermittel wie Heu, Gras und Stroh, die dem natürlichen Fressverhalten von Pferden in freier Wildbahn entsprechen. Raufutter ist daher die wichtigsten Ernährungsgrundlage und Pferde, die nur in leichter Arbeit stehen, benötigen in der Regel keine zusätzliche Energie durch Kraftfutter.
Allerdings sollte als Energielieferant ein hochwertiges Mineralfutter gereicht werden, um den Bedarf an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen abdecken zu können, wenn der Zustand des Weidegrases oder des Heus zum Beispiel erntezeitpunktbedingt nicht optimal ist.
Bei Sportpferden, die im Training stehen und körperlich viel leisten kann eine reine Fütterung mit Rau- und Mineralfutter eventuell den Energiebedarf nicht decken. Auch tragende Stuten oder heranwachsende Fohlen haben einen erhöhten Bedarf an Energie und Nährstoffen. Sie benötigen zusätzlich bedarfsgerechtes Kraftfutter, das zum Beispiel aus Pellets, Pferdemüsli oder Getreide besteht. Getreide wird häufig zusätzlich zum Heu als Energielieferant gereicht oder in Müslis verwendet. Hafer, Gerste und Mais werden hierbei vorrangig eingesetzt.
Der Futterbedarf deines Pferdes richtet sich nach dem Alter und der Rasse deines Pferdes, seinem Trainingszustand, seinen Haltungsbedingungen und welche Anforderungen leistungsmäßig an dein Pferd gestellt werden. Über die beschriebenen Futtersorten hinaus gibt es auch Futter für Senioren und Diätfutter für bestimmte Erkrankungen. Auch übergewichtige Pferde sind keine Seltenheit. Ein Überangebot an Getreide oder energiereichen Müslis und ein Mangel an Bewegung sorgen häufig dafür, dass eine Gewichtsreduktion vonnöten ist. Dabei helfen Futtermittel, die niedrig im Energie-, Stärke- und Zuckergehalt sind.
Auch die Fütterungsintervalle sind wichtig bei Pferden: In der freien Natur fressen die Tiere viele kleine Portionen über den gesamten Tag verteilt. Lange Fütterungspausen können bei Pferden zu schwerwiegenden Erkrankungen, wie zum Beispiel Magengeschwüren führen.
Bist du bereit für ein eigenes Pferd?
Ein Pferdehalter sollte ein gutes Fachwissen mitbringen: Typische Verhaltensweisen, Pferdeanatomie, häufige Pferdekrankheiten – in all diesen Themen solltest du dich grundlegend auskennen. Hast du vor, dein Pferd zu reiten, solltest du ein routinierter Reiter sein, der keiner Anleitung mehr bedarf. Auch wie man mit unerwünschten Verhaltensweisen umgeht und Pferden neue Dinge beibringt, solltest du wissen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass du ausreichend Zeit haben musst. Neben der Bewegung und Beschäftigung geht auch ein hoher zeitlicher Aufwand in Versorgung und die tägliche Pflege der Tiere und des Stalls. Wenn du einmal temporär deinen Liebling nicht versorgen kannst – durch Urlaub oder Krankheit zum Beispiel – brauchst du eine zuverlässige Vertretung. Neben Stall und Weide, die den Bedürfnissen deines Pferdes entsprechen müssen, ist auch der finanzielle Aspekt wichtig: Neben den Kosten für Futter, Ausstattung und Unterbringung, musst du auch die Kosten für die medizinische Versorgung, Transport und Versicherungen übernehmen können.
Erstausstattung für dein Pferd
Zur Grundausstattung für dein Pferd gehört ein Putzkasten mit Hufkratzer, Wurzelbürste, Mähnenbürste, Gummistriegel, Kardätsche und Eisenstriegel. Auch eine kleine Stallapotheke solltest du vorhalten. In die Minimalvariante dieses Erste-Hilfe-Sets gehören Jodsalbe, Zinksalbe, Mullbinden, Bandagen, Verbandswatte, Panzertape und Rivanol-Tabletten.
Halfter und Anbindestrick benötigst du in jedem Fall. Ob das Halfter gut zur Größe des Pferdekopfes passt, erkennst du daran, dass der Nasenriemen über den Nüstern liegt. Passen zwei Fingern zwischen Nasenriemen und Nasenrücken ist das Halfter nicht zu eng. Eine Abschwitzdecke gehört zur Grundausstattung eines jeden Pferdes. Miss die Rückenlänge deines Pferdes genau aus, damit die Decke gut sitzt.
Hast du nicht vor, dein Pferd zu reiten, ist Bodenarbeit eine wichtige Komponente, um für genug Bewegung zu sorgen. Je nachdem wie du die Bodenarbeit gestaltest, brauchst du entweder ein Knotenhalfter und Arbeitsseil oder Zaumzeug, eine Longe, einen Longiergurt, eine Doppellonge und eine Longierpeitsche zum Touchieren. Wenn du vorhast dein Pferd zu reiten und noch keine eigene Ausrüstung besitzt braucht du: Trensenzaum, Sattel, Sattelgurt, Steigbügel und Riemen sowie Schabracke. Bei Sportpferden kann es notwendig sein, die empfindlichen Pferdebeine zu schützen: Beim Spring- oder Vielseitigkeitsreiten werden meist Gamaschen verwendet. Dressurreiter bevorzugen hingegen Bandagen.
Alles rund ums Pferd
In unseren Ratgebern haben wir für dich alles Wichtige rund ums Pferd zusammengetragen und halten dich stets mit zahlreichen Tipps und Tricks zum Thema Pflege, Ernährung, Erkrankungen, Erziehung und Kommunikation auf dem Laufenden.
Darüber hinaus findest du in unserem Online-Shop alles, was das Pferdeherz begehrt. Von A wie Anbindestrick bis Z wie Zäumung steht dir eine große Auswahl unterschiedlicher Produkte und Marken in bester Qualität und zu günstigen Preisen zur Verfügung.