Der Leguan: das exotische Reptil als Haustier

Sie sehen aus wie Reptilien aus längst vergangenen Zeiten mit ihrem langen Schwanz, der schuppigen Haut und dem imponierenden Kamm. Leguane sind besonders bei Reptilienliebhaber wegen ihrer vergleichsweisen einfachen Haltungsanforderungen beliebt und eignen sich vor allem für Einsteigern in der Terraristik. Die Reptilien faszinieren mit vielfältigen Arten, erfordern aber auch einige Besonderheiten bei der Pflege, die bei der Wahl eines Tieres zu berücksichtigen sind.

In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über Leguane in puncto Haltung und Pflege wissen musst.

Viele Leguan-Arten leben in den Wäldern Südamerikas und Mittelamerikas, bevorzugen diese warme und feuchte Vegetation in der Region und sind dort als Klettermeister auf den Bäumen zu finden. Je nach Art leben die Echsen aber auch auf dem Erdboden oder in Felsvorsprüngen. Leguane gehören zur Ordnung der Schuppentiere und sind eng mit Chamäleons und Agamen verwandt. Insgesamt existieren knapp 40 verschiedene Arten von Halsbandleguane bis hin zu Leopardenleguane, die in acht Gattungen unterteilt werden.

Leguane unterschieden sich in Farbe und Grösse. So gibt es Arten, die nur einige Zentimeter gross werden, während andere eine stattliche Gesamtlänge von über zwei Metern erreichen können. Charakteristisch ist der Schwanz länger als der Körper. In der Farbausprägung ist besonders der Grüne Leguan bekannt. Sie können aber auch graue, blaue, braune und auch rote Farbakzente in ihrem Schuppenkleid haben. Männchen verändern zudem in der Paarungszeit ihre Farbe von Grün auf Braun.

Leguane haben eine Lebenserwartung von 10 bis 20 Jahren. Diese Tatsache solltest du vor der Anschaffung beachten. Zudem leben Leguane in der freien Natur in einem Sozialverband und sollte auch in der Heimtierhaltung nicht alleine gehalten werden. Optimal ist eine Haltung von einem Pärchen oder zwei Weibchen in Kombination mit einem Männchen.

Leguane benötigen Platz, ausreichend Klettermöglichkeiten und verschiedene Ebene aus Bäumen, Ästen und Pflanzen. Da sie bis ins ausgewachsene Alter eine Gesamtlänge von zwei Metern erreichen können, sollte die Behausung bereits im Vorfeld ausreichend Platz bieten, damit die Reptilien sich frei entfalten können. Auch Versteckmöglichkeiten gehören in das Terrarium. Dazu eignen sich Höhlen aus Kork oder anderen natürlichen Materialien. Leguane sind zudem hervorragende Schwimmer. Eine Kombination aus vielen Klettermöglichkeiten und einem natürlichen Untergrund mit einem Wasserbecken sind ideal für die Reptilien.

Da Leguane aus feucht-warmen Gebieten kommen, ist ein tropisches Klima Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden der Echsen. Daher muss das Terrarium beheizt sein und mit einer Beregnungsanlage feucht gehalten werden. Eine Luftfeuchtigkeit von 90 % sind optimal. Die Temperatur sollte dabei über 35 Grad betragen, in der Nacht fühlen sich Leguane aber wohler, wenn die Temperatur auf etwa 25 Grad herabgekühlt wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der optimalen Einrichtung des Terrariums ist die Lichtintensität, denn diese muss nicht nur besonders hoch sein, sondern auch UV-A- und UV-B-Bestrahlungen enthalten.

Auch wenn Leguane so aussehen, als würden täglich Nager und andere kleine Tiere auf ihrem Speiseplan stehen, sind sie jedoch reine Vegetarier. Eine Ausnahme sind hingegen sehr junge Leguane, die aufgrund des erhöhten Eiweissbedarfs auch hin und wieder kleine Insekten zu sich nehmen. Ansonsten bevorzugen die Reptilien am liebsten Blätter, Pflanzen sowie Früchte und Gemüse. Nähstoffreiche und vitaminreiche Blattsalatsorten zu 80 % und Obst und Gemüse in einem Verhältnis von 20 % sind ideal. Um den Kalziumbedarf zu decken, eignen sich Sepiaschalen oder kalziumhaltige Nahrungsergänzungsmittel.

Die gesamte Haltung eines Leguans kann aufwendig sein. So nehmen die Reptilien viel Raum in Anspruch, benötigen in puncto Technik ein abgestimmtes System in der Behausung, damit die optimalen Klimabedingungen erreicht werden. Die Fütterung gestaltet sich eher als unkompliziert, sollte aber in dem richtigen Verhältnis zur Verfügung stehen.

Ausgiebige Klettermöglichkeiten sind bei der Haltung von Leguanen das A und O. Auch ausserhalb des Terrariums kann ein Leguan zum Beispiel in einem sicheren Bereich im Garten die frische Luft im Sommer geniessen. Wichtig ist, dass sich in seiner unmittelbaren Nähe nichts findet, was giftig ist. Weil auch Abwechslung zu den natürlichen Bedürfnissen eines Leguans gehört, kann die Einrichtung des Terrariums auch regelmässig variieren oder umgestellt werden.

In puncto Reinigung gibt es einiges zu beachten. Frisches Futter und Wasser sollte täglich selbstverständlich sein. Befindet sich ein Wasserbecken auf dem Boden, kann es passieren, dass die Reptilien beim Klettern hinein urinieren. Daher solltest du auch darauf achten, dass das Wasser immer frisch und sauber ist.

Im Grossen und Ganzen sind Leguane beliebte Haustiere und eignen sich bei richtiger Pflege für Anfänger. Ihre Anforderungen und vor allem der Platzbedarf sind allerdings enorm. Das sollte vor der Anschaffung berücksichtig werden. Bei richtiger Zuwendung können die Echsen auch handzahm werden und für Freude bei der ganzen Familie sorgen.

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