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Mundgeruch bei Hunden – Ursachen, Gefahren und praktische Lösungen

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Eine Frau krault einen Hund hinter den Ohren

Beim Knuddeln oder der Fellpflege fällt es auf: Der Hund stinkt aus dem Maul. Behalte dieses unangenehme Erscheinen im Auge. Denn nicht immer ist der alte Knochen aus dem Garten oder der leckere Pansen vom Metzger der Auslöser. Übler Mundgeruch bei Hunden kann gesundheitliche Probleme anzeigen.

Der moderne Wolf und der Nachteil der Zivilisation

Wenn du dir den Speiseplan der wild lebenden Verwandten deines Hundes ansiehst, ist der entscheidende Unterschied schnell erkennbar: Das Gebiss der Wölfe hat weit schwerere Aufgaben zu bewältigen. Vom Zerlegen der Beute über das Abnagen der Knochen und Hufe bis hin zur natürlichen Entwurmung durch Zerkauen und Schlucken von Lederhaut und Fell – das alles befreit das Gebiss von Zahnbelag. Die natürliche und artgerechte Ernährung unterstützt die Gesundheit über die Verdauung. Keine moderne Menschennahrung stört diesen Prozess.

Wie entsteht Mundgeruch beim Hund?

Nun ist unzureichende Zahnpflege nur eine der möglichen Ursachen für Mundgeruch. Gemeinsam mit einer eventuellen Zahnsanierung durch den Tierarzt und dauerhafter Zahnpflege mit handlichen Hilfsmitteln ist dieses Problem schnell aus der Welt geschafft.

Anders verhält sich die Sachlage, wenn die Ursache im wahrsten Sinne des Wortes „tiefer liegt“ – im Verdauungstrakt. Minderwertiges Futter oder eine unausgewogene Ernährung mit Leckereien vom Esstisch kann der Verdauung der Tiere schwer zusetzen. Diese versucht, die nicht verdaubaren Anteile loszuwerden und reagiert mit Gasbildung und Blähungen, Ausdünstungen über die Haut und eben massivem Mundgeruch. Eine weitere Möglichkeit stellen unerkannte Erkrankungen der inneren Organe dar. Hunde sind sehr geschickt darin, Unwohlsein nicht zu zeigen. Mundgeruch bei Hunden kann jedoch ein Indikator sein für Beeinträchtigungen mit ernstem Hintergrund.

Der Hund riecht aus dem Maul: Ursachenforschung beim Tier

Beagle schläft auf dem Boden

Jetzt ist klar: Mundgeruch bei Hunden kann viele verschiedene Ursachen haben. Aber welche betrifft nun deinen Liebling? Arbeite nach dem Ausschlussprinzip, bis du den Grund entdeckt hast.

  • Zahnbelag: Dieser ist optisch gut sichtbar. Darin lagern Bakterien, die beim Kontakt mit Luft Gestank erzeugen. Der Tierarzt kann helfen.
  • Zahngesundheit und Zahnfleisch: Kontrolliere regelmäßig das Hundegebiss auf abgebrochene Zähne, entzündetes Zahnfleisch oder Fremdkörper zwischen den Zähnen. Auch hier ist der Veterinär der passende Ansprechpartner.
  • Verdauungsprobleme: Überprüfe den Speiseplan, vermeide das Füttern von scharf Gewürztem oder Süßigkeiten vom eigenen Teller. Sei konsequent und erwäge eine Futterumstellung des Hauptfutters.

Führt dies alles nicht zum Erfolg, gilt es, auf jeden Fall den Tierarzt zu konsultieren. Denn dauerhafter Mundgeruch bei Hunden hat nicht selten organische Ursachen und ist oft auch ein Anzeichen für Erkrankungen des Tieres. Dies können sein:

  • Entzündungen oder Pilzbefall im Mund- und Rachenraum
  • Tumore im gleichen Bereich oder im Hals
  • schwere Beeinträchtigungen im Magen-Darm-Trakt
  • Erkrankungen der Nieren oder der Leber
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes

Warum Abhilfe nicht nur eine Frage des Empfindens ist

Eines steht fest: Hier geht es immer um die tierische Gesundheit. In den meisten Fällen ist der Mundgeruch bei Hunden vorübergehend und nicht weiter schlimm. Wenn ein Hund aus dem Maul riecht, kann es aber auch um Ernsteres gehen. Und eine Vernachlässigung kann massive Folgen haben. Sollte der Fall eintreten, mache dir eventuell Notizen: Wann hast du den Mundgeruch erstmals wahrgenommen? Riecht der Mundgeruch beim Hund fischig oder süßlich? Gab es Abweichungen im Futterangebot? All dies kann beim Hinzuziehen eines Tierarztes hilfreiche Informationen für die Behandlung bieten.

Mundgeruch bei Hunden – ein Problem, zahlreiche Lösungsmöglichkeiten

Die einfachste Handhabe ist zunächst, die Futterzusammenstellung zu kontrollieren. Hochwertiges Futter beinhaltet wenig Getreide und keinen Zucker. Dies erkennst du, wenn bei den Angaben der Zusammensetzung des Futters diese Zusätze nicht an den ersten Stellen genannt werden. Zuckerzusätze tragen bisweilen verschiedene Namen und lassen sich daher nicht sofort ausmachen, etwa Melasse, Fructose oder Glukose. Pflanzliche Nebenerzeugnisse, undefinierte Öle und Fette sowie Lockstoffe und Geschmacksverstärker (E 123, E 620 bis E 630) haben in einem gut verdaulichen Futter nichts zu suchen. All dies kann Verdauungsstörungen oder Erkrankungen hervorrufen. Eventuell hilft ein Umstieg von Nass- auf Trockenfutter speziell für Zahnpflege und Atem.

Hunde neigen – wie Menschen auch – je nach Veranlagung zu mehr oder weniger Zahnbelag. Sollte dein Vierbeiner hier Hilfe benötigen, sind Fingerlinge zum Zähneputzen und harte Leckerli zum Knabbern ratsam.

Vertraue deinem Tierarzt das Problem an, wenn es sich nicht bessert.

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