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Bullterrier: ehemaliger Kampfhund mit Herz und Verstand

05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Bullterrier liegt auf auf einer Decke

Der von Natur aus ausgesprochen gelassene Bullterrier ist aufgrund seiner Geschichte als Kampfhund noch immer vielen Vorurteilen ausgesetzt. Wie auch andere Hunde der Terrier-Rassen sind die Vierbeiner bei entsprechender Sozialisierung und Erziehung in der Regel jedoch gut zu führen. Sie gelten als kinderfreundlich, was sie durchaus als wunderbare Familienhunde qualifiziert.

SteckbriefBullterrier

Rasse
Bullterrier
Herkunft
England
Klassifikation
Terrier
Größe
klein, Schulterhöhe 35,5 bis circa 50 Zentimeter
Gewicht
24 bis 30 Kilogramm
Körperbau
muskulös und kräftig, eiförmiger Kopf, downface (divergierende Kopflinie), römische Nase
Augen
dreieckig, dunkel bis schwarz
Ohren
klein, dünn, nah beieinanderstehend, steif aufgerichtet
Fell und Farbe
kurz, glatt, pflegeleicht; in der Regel weiße oder schwarz-weiße Färbung, erlaubt sind auch Weiß/Rot, Weiß/Gestromt und Weiß/Rehbraun
Besonderheiten
Listenhund
Charakter
gutmütig, wachsam, intelligent, verspielt
Gesundheit
anfällig für Stereotypien und Zwangsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats, Herzerkrankungen und Taubheit (bei rein weißen Hunden)

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Vom Kampfhund zum Familienhund

Der Bullterrier geht auf eine Kreuzung von Terriern mit englischen Bulldoggen und Dalmatinern zurück. Die Anfang des 19. Jahrhunderts gezüchteten Tiere wurden vor allem als Kampfhunde und Bullenbeißer eingesetzt. Nach dem Verbot der Hundekämpfe in England im Jahr 1835 und dem Beginn der Züchtung durch James Hink erhielt der Bullterrier neue Aufgaben und wurde als Rattenfänger und Wachhund genutzt. Im Laufe der Zeit etablierte er sich zudem als Begleit- und Familienhund.

Der Charakter des Bullterriers

Vom Charakter her erweisen sich die „Bullis“ als ruhig und gelassen. Gleichzeitig sind sie wahre Kraftpakete und sehr temperamentvoll. Bei konsequenter und liebevoller Erziehung zeigen sie sich gegenüber ihrem Halter als äußerst treu und anhänglich. Zum Wesen der Bullterrier gehören auch eine gewisse Sturheit und der Hang zur Dominanz. Im Zusammentreffen mit Fremden reagieren die Tiere meist misstrauisch, aber in keiner Weise aggressiv. Bei drohender Gefahr für sich und ihre Familie werden sie jedoch nicht zögern, mutig einzugreifen. Aufgrund ihrer Kinderfreundlichkeit eignen sie sich durchaus als Familienhund, allerdings sollten die Kinder schon etwas größer sein und mit der wilden Verspieltheit des Hundes umgehen können.

Erziehung und Haltung des Bullterriers

Der sensible Bullterrier benötigt von Anfang an eine stringente Erziehung durch eine selbstbewusste Person, die ihn mit Geduld und Liebe führt. Der Besuch von Welpenstunden und der Hundeschule ist absolut empfehlenswert, auch deshalb, weil der an sich friedliche Engländer gegenüber Artgenossen zu Dominanz und bei unzureichender Sozialisation zu einem gefährlichen Territorialverhalten neigt. Eine frühzeitige Sozialisierung und eine konsequente Erziehung sind für ein gutes Miteinander von Mensch und Hund sowie Hund und Hund unverzichtbar.

Fehler in der Führung der intelligenten Tiere wissen diese schnell für sich zu nutzen, um selbst Rudelführer zu werden. Wichtig ist ebenso eine artgerechte Auslastung der Rasse. Sie sind sehr bewegungsfreudig, genießen ausgiebige Spaziergänge und lassen sich für Hundesportarten wie Dog Dancing und Agility begeistern.

Eine Nahaufnahme eines Bullterrier

Pflege des Bullterriers

Das kurze Fell der Hunde sollte einmal in der Woche gebürstet werden. Denk auch daran, regelmäßig die Krallen zu schneiden sowie die Augen und Ohren deines Vierbeiners zu reinigen.

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Gesundheit und Besonderheiten des Bullterriers

Rassetypische Erkrankungen der Bullterrier sind Stereotypien oder Zwangsstörungen wie das Jagen des eigenen Schwanzes oder das zeitlupenartige Umherschleichen unter Vorhängen. Darüber hinaus neigen die Tiere zu Herzkrankheiten und Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Spondylose (krankhafte Veränderung der Wirbelkörper oder der Bandscheiben). Rein weiße Hunde können taub sein.

Der Bullterrier gehört zu den Listenhunden. Er darf in einigen Ländern nur unter bestimmten Auflagen gehalten werden. Hierzu gehören beispielsweise ein Wesenstest des Tieres oder ein Hundeführerschein des Halters. Wenn du dir einen Bulli als Begleit- oder Familienhund kaufen möchtest, erwirb ihn ausschließlich von einem verantwortungsvollen Züchter, der Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist. Nur so kannst du sicher sein, dass die Tiere von der Zucht her gesund und gut sozialisiert sind.

Hier findest du die Verordnungen der Länder zu den Listenhunden:

Diese Hunderassen könnten dir auch gefallen:

  • American Pitbull Terrier: Eine konsequente Erziehung erlaubt dem American Pitbull Terrier, seine Familienqualitäten zu zeigen. Gehorsamkeit, Intelligenz und ein Schuss Albernheit gehören zu seinen wahren Talenten.
  • Französische Bulldogge: Seit geraumer Zeit gehört die Französische Bulldogge zu den beliebtesten Hunderassen. Kein Wunder, kann sich ihrem Charme und ihrer Verspieltheit doch kaum jemand entziehen. Mit ihrem ausgeglichenen Charakter eignen sich die „Frenchies“ auch für ein Leben in der Stadt, sofern du ihrem Bewegungsdrang Rechnung trägst.
  • American Staffordshire Terrier: Die Vorgänger des American Staffordshire Terriers wurden ehemals als Kampfhunde eingesetzt. Seriöse Züchter dieser Rasse legen seit jeher besonderen Wert auf gesunde Tiere mit einem einwandfreien Wesen.
  • Miniature Bullterrier: Der Clown unter den Hunden – so beschreiben Rasseliebhaber den Miniature Bullterrier. Seine lustige, aufgeweckte und verspielte Art zaubert jedem Beobachter ein Lächeln auf das Gesicht. Zu Hause sind die Zwerge mit der langen Nase wachsame und kuschelige Mitbewohner.
  • Staffordshire Bullterrier: Der Staffordshire Bullterrier – oder auch Staffie, wie er von Liebhabern der Rasse gerne genannt wird – ist eine englische Hunderasse mit einer langen Tradition als Familienhund. Die muskulösen Vierbeiner gelten, wenn sie gut sozialisiert wurden, als ausgesprochen geduldig mit großen und kleinen Familienmitgliedern.

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