Samojede – die große Hundeseele aus den Weiten Sibiriens
05.05.2023 - Lesedauer: 8 Minuten
Mit seinem charakteristischen „Lächeln“ begeistert der Samojede Hundefreunde in der ganzen Welt. Einst als Arbeitshund und flauschiger Wärmespender von den samojedischen Nomadenvölkern Sibiriens eingesetzt, zählt der Vierbeiner heute zu einem geschätzten Familienbegleiter. Bewegungsfreudig und ausdauernd, so hält der gesellige Hund mit dem prächtigen hellen Fell seine Menschen auf Trab.
- Steckbrief
- Ausdauernder Schlittenhund und kuschelweicher Bettwärmer
- Charakter und Wesen: Ist ein Samojede ein Familienhund?
- Ist ein Samojede schwer erziehbar?
- So beschäftigst du deinen Samojede richtig
- Ist ein Samojede ein Anfängerhund?
- Wie viel kostet ein Samojede?
- Einen Samojede kaufen – das solltest du beachten
- Wie sieht ein Samojede aus und welche Besonderheiten hat er?
- Zu welchen Krankheiten neigen Samojeden?
- Fun Fact: Samojeden haben ein für sie typisches Lächeln
SteckbriefSamojede
Rasse | Samojede |
Herkunft | Russland |
Klassifikation | Spitze und Hunde vom Urtyp; Sektion 1: Nordische Schlittenhunde |
Größe | 53 bis 57 Zentimeter |
Gewicht | 20 bis 30 Kilogramm
|
Körperbau | kräftig und muskulös; hochangesetzte Rute, die häufig zur Seite oder über den Rücken gebogen getragen wird |
Augen | mittelbraun bis dunkelbraun; blaue Augen führen zum Zuchtausschluss |
Ohren | kleine, breit angesetzte Stehohren mit leicht abgerundeter Spitze |
Fell und Farbe | sehr dicht und üppig dank langem Deckhaar und weicher Unterwolle; farblich sind Reinweiß, Bisquit und Creme möglich |
Besonderheiten | rassetypisches „Lächeln“, resultierend aus der Stellung der Augen und der leicht nach oben gerichteten Winkel der Lefzen |
Charakter | gesellig, freundlich, selbstbewusst, sehr aktiv |
Pflege | Bürsten mit einer handelsüblichen Hundebürste; in der Zeit des Fellwechsels etwas häufiger |
Gesundheit | regelmäßige Checks mit Augen-, Herz- und Hüftuntersuchung helfen deinem Samojeden, bis ins Alter fit zu bleiben |
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Ausdauernder Schlittenhund und kuschelweicher Bettwärmer
Schlitten ziehen, Rentierherden hüten und Wache halten: Die Aufgaben, die ein Samojede vor Hunderten von Jahren im russischen Sibirien zu erfüllen hatte, waren vielfältig. Doch die Hunde waren für den Nomadenstamm der Nenzen beziehungsweise Samojeden viel mehr als reine Nutztiere: Sie schliefen mit den Menschen in ihren Zelten, wärmten sie mit ihrem weichen Fell in kalten Winternächten und schenkten den Kindern Geborgenheit und Sicherheit. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden sie von Forschern als ausdauernde Schlittenhunde für Expeditionen in der Arktis und Antarktis eingesetzt.
Charakter und Wesen: Ist ein Samojeden ein Familienhund?
Als Schlittenhund ist der Charakter des Samojeden ausgesprochen gesellig und bewegungsfreudig. Er braucht Anschluss an sein Rudel und eignet sich somit auch als Familienhund. Er gilt als zugänglich und kinderlieb. Sein sanftes Wesen und seine ruhige Ausstrahlung zeichnen ihn ebenso aus wie seine Anhänglichkeit. Aggressivität ist ihm fremd. Darüber hinaus sagt man dem Samojeden Intelligenz und Aufgeschlossenheit nach. Aufgrund seines zugänglichen Wesens eignet er sich hervorragend als Therapie- und Besuchshund. Als Schutzhund oder Wachhund ist der Samojede allerdings weniger geeignet – dafür sieht er einfach zu freundlich aus und verhält sich auch so zu nahezu jedermann. Hunde dieser Rasse neigen mitunter zum Bellen, weshalb der Samojede möglicherweise immerhin aufmerksam anschlägt. Wie gut sich ein Samojede als Familienhund eignet, hängt nicht nur von den Eigenschaften des Hundes ab, sondern auch davon, ob die Haltung seinen Bedürfnissen entspricht. Im Familienleben darf er also nicht zu kurz kommen, und es ist unbedingt wichtig, ausreichend Zeit und Raum für Bewegung und Beschäftigung einzuplanen.
Ist ein Samojede schwer erziehbar?
Grundsätzlich ist ein Samojede nicht schwer erziehbar. Aber wie bei jedem Hund ist ein konsequenter und – aus der Perspektive des Hundes – sinnvoller Erziehungsstil wichtig. Damit der Samojede sich wohlfühlt und sein ausgeglichenes Wesen entfalten kann, ist es Voraussetzung, seinen rassespezifischen Bedürfnissen entgegenzukommen.
Konkret heißt das, ein Samojede-Hund braucht geistige und körperliche Auslastung. Dazu zählen täglich ausgiebiger Auslauf bei jedem Wetter und intensive Beschäftigung. Aus diesem Grund sind Menschen mit einem aktiven Lebensstil genau richtig für diesen robusten und aufgeschlossenen Vierbeiner. So wird er dich beim Laufen oder Radfahren gerne begleiten. Ideal für ihn sind auch Mantrailing oder Fährtenspiele. Besonders von Vorteil am Hundesport ist zudem, dass es nicht nur Spaß für Hund und Mensch bedeutet, sondern auch die Bindung zwischen beiden stärkt.
So beschäftigst du deinen Samojede richtig
Der Jagdtrieb des Samojeden ist nicht allzu stark ausgeprägt. Dennoch ist es sicher hilfreich, seine Folgsamkeit bei Spaziergängen zuverlässig zu trainieren. Wie viele Hunde kann auch ein Samojede auf dumme Gedanken kommen, wenn er unterfordert ist. So können ihn Langeweile oder Unterbeschäftigung zum Beispiel in Versuchung bringen, außerhalb eines nicht entsprechend abgesicherten Gartens auf Entdeckungsreise zu gehen. In der Wohnung fühlt sich dieser Hund nur wohl, wenn er die Möglichkeit hat, viel Zeit bei Spaziergängen oder Wanderungen im Freien zu verbringen. Als weitere Sportarten empfehlen sich neben dem obligatorischen Schlittenhundesport bewegungsintensive Arten wie Agility oder Dogdancing.
Ist ein Samojede ein Anfängerhund?
Im Allgemeinen können auch Anfänger mit einem Samojeden gut zurechtkommen, sollten sich aber grundsätzlich mit der Erziehung von Hunden beschäftigen. Wenn du dir einen Samojede-Welpen anschaffst, ist es ratsam, mit ihm eine Welpenschule zu besuchen. Dort haben junge Hunde die Möglichkeit, ein gesundes Sozialverhalten zu erlernen, während ihre Menschen grundsätzliche Erziehungsratschläge an die Hand bekommen. Damit stehen die Chancen gut, von Beginn an vieles richtig zu machen und die Basis für ein gelungenes Zusammenleben zu schaffen. Zu den rassetypischen Eigenschaften, die es zu berücksichtigen gilt, zählen das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit eines Samojeden. Daher sind bei der Erziehung dieser Hunde Konsequenz und klare Regeln gefragt. Die Erfolgschancen, dass du die aufgestellten Regeln durchsetzen kannst, erhöhen sich durch eine Menge positiver Motivationsanreize und viel Fingerspitzengefühl.
Wie viel kostet ein Samojede?
Zu welchem Preis ein Samojede angeboten wird, kann variieren. Du kannst damit rechnen, dass ein Samojede-Welpe etwa 1.200 Euro kostet. Wenn du einen Samojede-Welpen kaufen möchtest, solltest du aber nicht in erster Linie auf den Preis achten. Viel wichtiger ist es, einen verantwortungsbewussten Samojede-Züchter zu finden. Für die Auswahl des richtigen Züchters, gibt es diverse Kriterien.
Eine Samojede kaufen - das solltest du beachten
Vor dem Kauf deines Samojedes solltest du auch einen Blick hinter die Kulissen des jeweiligen Züchters werfen: Ein seriöser Züchter wird dir seine Tiere vor Ort vorführen, das heißt in der Umgebung, in der sie tatsächlich leben. Dabei siehst du sowohl die Welpen des Wurfs als auch das Muttertier, denn diese sind selbstverständlich noch zusammen. Ein Anbieter, der dir nur ein einzelnes Tier zeigt, möglicherweise noch dazu auf neutralem Terrain, wie einem Parkplatz, sollte dich auf jeden Fall skeptisch machen. Zudem drängt dich ein zuverlässiger Züchter nicht zum Kauf und gibt dir idealerweise Gelegenheit, noch ein oder mehrere Male zu Besuch zu kommen, bevor du dich für einen der Hunde entscheidest.
Ein positives Zeichen, das für den Züchter spricht, ist zudem, dass er auch dir Fragen stellt und sich etwa nach deinen Hundekenntnissen und Haltungsbedingungen erkundigt. Denn als verantwortungsbewusster Hundezüchter möchte er seine Tiere unbedingt in gute Hände vermitteln. Ein weiterer Aspekt ist die Gesundheit der Hunde. Die Tiere sollten in einer hygienisch einwandfreien Umgebung leben, idealerweise mit Familienanschluss. Für den Züchter ist eine tierärztliche Versorgung seiner Hunde selbstverständlich, daher liegen auch Unterlagen zu durchgeführten Impfungen und Entwurmungen vor. Auch auf Fragen zum Auftreten rassetypischer Erkrankungen reagiert er gelassen und antwortet kompetent. Ein seröser Züchter wird dir außerdem niemals einen Hund anbieten, der jünger als zwölf Wochen alt ist. Bis zu diesem Alter sollten die Welpen bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern bleiben dürfen, damit sie sich psychisch und sozial gut entwickeln können.
Als Alternative zum Züchter kannst du dich an Vereine wenden, die Samojeden in Not helfen. Hier werden Hunde vermittelt, die etwa durch Trennungen oder Tod ihrer Besitzer oder aus anderen Gründen ihr Zuhause verloren haben. Mitunter werden auch junge Tiere vermittelt, es können aber grundsätzlich Hunde jeden Alters sein. Es kann eine sinnvolle Alternative sein, einen in Not geratenen Hund zu adoptieren. Wichtig ist es, sich gut über die vorherigen Haltungsbedingungen und Erlebnisse des Hundes zu erkundigen. Hunde, die traumatische Erfahrungen machen mussten, sind allerdings nichts für Anfänger.
Wie sieht ein Samojede aus und welche Besonderheiten hat er?
Zum typischen Aussehen des Samojeden zählt sein dichtes, üppiges Fell in hellen Farben. Es ist sozusagen das Markenzeichen des Samojeden und sollte ursprünglich vor der sibirischen Kälte schützen. Dabei ist die Haarpracht erfreulich selbstreinigend. Regelmäßiges Bürsten reicht in der Regel aus. Besonders wichtig ist eine sorgfältige Fellpflege im Welpenalter und während des Fellwechsels. In dieser Zeit kann ein Samojede sehr viel Haar verlieren. Hundeshampoo und Seife sollten hingegen nur ausnahmsweise an das Fell kommen, da sie das körpereigene Wollfett des Hundes angreifen könnten. Das Fell des Samojeden ist in den Ursprungsregionen dieser Hunderasse so sinnvoll wie notwendig. In Mitteleuropa fühlt sich ein Samojede in der kalten Jahreszeit auf jeden Fall ebenso wohl. Hitze kann ihm hingegen ordentlich zusetzen, daher solltest du deinem Samojeden im Sommer ausreichend Abkühlung bieten. Für Reisen in den Süden eignet sich ein Samojede nicht.
Samojede-Rüden erreichen eine Größe von etwa 57 Zentimeter Schulterhöhe, Hündinnen sind mit 53 Zentimetern ein wenig zierlicher. Das Gewicht liegt zwischen 20 und 30 Kilogramm, die Lebenserwartung bei etwa 13 bis 14 Jahren. Ein auffallendes Merkmal ist das sogenannte Lächeln des Samojeden. Es entsteht durch die Augenstellung sowie die leicht nach oben gezogenen Lefzenwinkel und unterstreicht optisch perfekt das sanftmütige Wesen des Vierbeiners. Aufgrund seines prächtigen Fells zählt der Samojede zu den beliebten Ausstellungshunden.
Zu welchen Krankheiten neigen Samojeden?
Bei fast allen Rassen treten zuchtbedingt Neigungen zu verschiedenen Erkrankungen auf. Das heißt nicht zwingend, dass diese beim jeweiligen Hund auch auftreten, aber das Risiko hierfür kann erhöht sein. Bekannt ist für Samojeden eine vermehrte Häufigkeit von Diabetes mellitus, bestimmte Netzhauterkrankungen des Auges, eine erbliche Form der Nierenentzündung und Herzkrankheiten.
Fun Fact: Samojeden haben ein für sie typisches Lächeln
Samojeden haben ein Lächeln zum Dahinschmelzen. Im Englischen spricht man auch vom „Sammy smile“. Der wonnige Gesichtsausdruck kommt durch die Kombination der Augenform und -stellung mit den von Natur aus in sanfter Kurve nach oben gerichteten Lefzenwinkeln zustande. Wer kann diesem Lächeln schon widerstehen?
Lass dich auch von anderen Rassen aus der Familie der Spitze begeistern:
- Deutscher Spitz: Vor allem in ländlichen Gebieten war ein Deutscher Spitz in alten Zeiten als Haus- und Hofhund omnipräsent und hatte sein Revier gut im Blick.
- Eurasier: Der Eurasier ist eine interessante Wahl für Familien, die einen herzlichen, aktiven und kuscheligen Begleiter für ihren Alltag suchen.
- Finnischer Spitz: Der Finnische Spitz ist nicht zu überhören: Besuch zeigt er direkt mit lautem Bellen an. Dies macht ihn zu einem verlässlichen Wachhund – aber er kann noch viel mehr:
- Islandhund: Der Islandhund gehört zu den seltenen Hunderassen, findet aber immer mehr Liebhaber unter Hundefreunden, die einen intelligenten, bewegungsfreudigen und anhänglichen Begleiter suchen.
- Japan-Spitz: Nihon Supittsu – so heißt der Japan-Spitz in seiner fernöstlichen Heimat. Dort ist der elegante Kleinhund, gemessen an altehrwürdigen traditionellen Rassen, noch nicht lange zu Hause.
- Kai: Einst machte er in der Meute Jagd auf Hochwild, heute ist der Kai, oder korrekter: Kai Inu beziehungsweise Tora Inu, ein Hund, der außerhalb von Japan zu den absoluten Exoten gehört.
- Kleinspitz: Der Spitz gehört zu den ältesten deutschen Hunderassen, der Kleinspitz ist einer seiner kleinsten Vertreter. Unterschätzen solltest du die handlichen Begleiter aber keinesfalls.
- Mittelspitz: Der Mittelspitz ist ein klassischer Familienhund mit langem Stammbaum. Als einstiger Wachhund behält er auch heute noch dein Haus und Hof aufmerksam im Auge.
- Zwergspitz: Klein, quirlig und sozusagen ein lebendiges Fellknäuel auf vier Pfoten: Zwergspitze erfreuen sich als Begleit- und Familienhunde größter Beliebtheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.