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Whippet – eine liebenswerte Hunderasse voller Gegensätze

05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein Whippet Hund trägt einen Ball im Maul

Draußen ein schneller, eigenständiger Jäger und drinnen ein echter Couch-Potato: Der Whippet ist ein mittelgroßer, schlanker Begleithund mit einzigartigen Eigenschaften. Die langbeinigen Windhunde haben ein sehr zurückhaltendes Wesen und sind mit einem starken Jagdtrieb ausgestattet. In den richtigen Händen blühen die empfindlichen Hunde auf und beweisen mit Spielfreude und Anhänglichkeit ihre Liebe zu ihren Menschen.

SteckbriefWhippet

Rasse
Whippet
Herkunft
Großbritannien
Klassifikation
Windhunde
Größe
44 bis 52 Zentimeter Schulterhöhe
Gewicht
9 bis 19 Kilogramm
Körperbau
langbeiniger, athletischer Läufer
Augen
oval geformt, mit einem wachen Blick
Ohren
fein, eher klein mit geknicktem Ende
Fell und Farbe
seidiges Haarkleid mit unzähligen Farben von Schwarz über Grau und Creme bis Hellbraun und Weiß, meist gestromt oder gescheckt
Besonderheiten
sehr zurückhaltender Charakter, der sich nur langsam öffnet und Vertrauen fasst
Charakter
eigenständig, vorsichtig, anhänglich, mit starkem Jagdtrieb
Pflege
ausgesprochen pflegeleicht (Bürsten, Krallenschneiden und Ohrreinigung)
Gesundheit
gelegentliche Veranlagung für Herz-, Autoimmun-, Haut- und Augenerkrankungen

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Schnell wie der Wind

Die Ursprünge des Whippets gehen bis auf das Mittelalter zurück. In den Grafschaften der Midlands und Nordenglands wurde der kleine Windhund bereits im 16. Jahrhundert in Bildern und Schriften erwähnt. Sein Name „Whippet“ bedeutet frei übersetzt „schnell rennender kleiner Hund“. Er wurde vor allem zur Jagd auf Kaninchen eingesetzt. Der starke Jagdtrieb lebt im Erbe dieser langbeinigen Sportler weiter und muss bei der Haltung unbedingt beachtet werden. Trotzdem zählt der Whippet heute zu den beliebtesten und häufigsten Windhundrassen in Europa.

Der Charakter des Whippets

Zu Hause ist der gertenschlanke Windhund mit den ellenlangen Beinen eine richtige Schlaftablette. Wenn er darf, verschwindet er förmlich zwischen den Kissen auf der Couch und verbringt die meiste Zeit schlafend. Er ist ruhig, etwas vorsichtig und sensibel. Im Zusammenleben mit kleinen, auch mal wild spielenden Kindern braucht der Whippet einen friedlichen Rückzugsbereich. Im Freien zeigt der passionierte Jäger sein anderes Gesicht: Kaum von der Leine streckt er seine Beine – und ist weg! Whippets wurden zur selbstständigen Jagd gezüchtet und scheuen sich nicht, alleine loszuziehen. Sie jagen auf Sicht und entdecken eine potenzielle Beute häufig lange vor dem Besitzer. Diesen Jagdtrieb zu kontrollieren, ist der wichtigste Punkt im Umgang mit dem Windhund. Bleib immer ruhig und fair, da der empfindliche Whippet sonst schnell das Vertrauen in den Menschen verliert.

Erziehung und Haltung des Whippets

Das Fingerspitzengefühl sowie ein richtiges Timing und Verständnis für die Jagdleidenschaft des Hundes sind wichtige Elemente bei der Erziehung dieser Hunderasse. Whippets binden sich zwar sehr eng an deine Familie und möchten geliebt werden, sind in der Ausbildung allerdings anspruchsvoll. Sie neigen dazu, Kommandos zu hinterfragen und nur bei passender Motivation umzusetzen. Gegenüber Menschen und Hunden zeigen Whippets bei guter Sozialisierung in der Regel keine Aggressionen. Kommt jedoch der Jagdtrieb durch, verliert sich diese Zurückhaltung. Es ist wichtig, einen Jagderfolg von Anfang an zu verhindern. Ein gut gesicherter Garten ist ein Muss, wenn der Hund dort frei herumlaufen darf. Junge Whippets sollten draußen an der Leine bleiben, bis sie gelernt haben, sich auch bei Wildsichtung abrufen zu lassen. Leg dir dafür am besten eine leichte, aber stabile Schleppleine zu, um deinen Hund beim Spaziergang in der Natur zu sichern und ihm dennoch das Gefühl von Freilauf zu geben.

Pflege des Whippets

Die eleganten Vierbeiner haben kaum Eigengeruch und ein sehr kurzes, samtweiches Fell, das mit einer weichen Bürste gepflegt werden sollte. Eine Kontrolle der Augen, Ohren, Zähne und Krallen rundet das Pflegeprogramm ab. Whippets benötigen eine auf ihre Bewegung abgestimmte Ernährung. Das Laufen ist ein wichtiger Teil der gesunden Haltung eines Windhundes. Er kann bis zu 14 Jahre alt werden.

Kennst du auch diese anderen Windhunde-Arten?

  • Deerhound: Der riesige schottische Deerhound zeigt einen wundervollen Charakter und liebt es, Teil des Menschenrudels zu sein. Seine Freundlichkeit und Liebe zu Kindern macht den einstig unerschrockenen Jagd- und Windhund der Highlands zu einem gehorsamen und geduldigen Familienmitglied auf langen Spaziergängen bei Wind und Wetter.
  • Galgo Español: Der Galgo Español wird in Spanien heute noch zur Hasenjagd eingesetzt, hierzulande begeistert der hochbeinige Windhund jedoch als treues Familienmitglied mit liebenswertem, unaufdringlichem Charakter. Das Energiebündel ist ein perfekter Begleiter für Menschen, die gern und ausdauernd unterwegs sind.
  • Irischer Wolfshund: Er ist der Größte seiner Art und begeistert seine Fans mit Treue und ausgeglichenem Charakter gegenüber Mensch und Tier. Der einstige unerschrockene Begleiter der Adligen zur Hirschjagd zeigt sich bei guter Erziehung als liebevolles und in jungen Jahren bisweilen recht stürmisches Familienmitglied.
  • Italienisches Windspiel: Graziös, elegant, intelligent und extrem anhänglich – das Italienische Windspiel fällt auf und gefällt durch seinen wundervollen Charakter. Ihre zarte körperliche Konstitution muss vor Kälte und Nässe geschützt werden. Trotzdem sind diese Windhunde keine Couch-Potatoes und am besten in sportlichen Familien aufgehoben.
  • Podenco: Die Podencos bilden auf der Iberischen Halbinsel eine weitverzweigte Familie. Sie vereinen das Beste aus Wind- und Jagdhund in sich und werden in ihrer Heimat für die Jagd gezüchtet. Sie zeichnet sich durch ihre Lauffreude, Jagdbegeisterung und Eigenwilligkeit aus.
  • Silken Windsprite: Beim Silken Windsprite handelt es sich um eine relativ junge Rasse, die ursprünglich aus den USA stammt. Der Silken Windsprite gilt als angenehmer Begleithund, der sehr an seinen Menschen hängt, sich im Freien bewegungsfreudig zeigt, im Haus dagegen ruhig und entspannt.

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