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Katzenminze: Wunderpflanze für Stubentiger

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Eine Katze liegt auf Kieselsteinen.

Nicht nur für Menschen gibt es „berauschende“ Stoffe pflanzlicher Herkunft: Auch in der Tierwelt lassen sich zahlreiche Beispiele dafür finden, dass Tiere gezielt Pflanzen und Früchte konsumieren, die einen speziellen Effekt auf sie haben. So ist von vielen Wildtieren bekannt, dass sie sich an vergorenem Obst bedienen, bis hin zum „Schwips“. Katzen haben für sich eine wesentlich unbedenklichere Substanz erkoren: die Katzenminze. Je nach Darreichungsform ist diese erstaunliche Pflanze bei vielen Katzen ein heiß begehrtes „Rauschmittel“, kann aber ebenso eine beruhigende Wirkung entfalten.

Was genau ist Katzenminze?

Ein kleiner Exkurs in die Botanik: Katzenminze, seltener auch als „Katzenmelisse“ und wissenschaftlich korrekt als Nepeta cataria bekannt, ist ein krautiges Gewächs aus der Familie der Lippenblütler. Katzenminze ist mehrjährig, erreicht eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter und kommt ursprünglich aus dem südlichen Europa, Asien und Afrika, also wärmeren Klimazonen.

Das Besondere an dem hübschen Gewächs sind seine ätherischen Öle: Deren Duft ist herb, erinnert an eine Mischung aus Minze und Zitrone und ist auch für menschliche Nasen sehr angenehm. Was für unseren vergleichsweise gering ausgeprägten Geruchssinn einfach nur ein attraktiver Pflanzenduft ist, löst über die empfindliche Katzennase meist ein Feuerwerk duftender Impulse und kurioser Verhaltensweisen aus.

Wie sieht Katzenminze aus?

Die meist erst in der zweiten Sommerhälfte erscheinenden Blüten der Katzenminze sind klein, weiß oder violett-bläulich und sitzen in Gruppen in ährenartiger Anordnung an den Stängeln. Die gekerbten Laubblätter sind grau-grün und filzig behaart. Daran erkennst du die in der Regel üppig wachsende Staude sehr gut.

Katzenminze

Wie sieht die Katzenminze-Wirkung aus?

Mit Katzenminze konfrontiert, beginnen die meisten Katzen, sich scheinbar befremdlich zu benehmen: Sie umtänzeln die Pflanze, reiben sich daran, um deren Geruch anzunehmen; manche Tiere versuchen auch, davon zu fressen, daran zu lecken oder wälzen sich hingebungsvoll auf dem Boden.

Allerdings geraten die Katzen nicht in einen Dauerrausch: Etwa fünf Minuten, bis eine halbe Stunde später verliert, die Katze in der Regel wieder das Interesse und wendet sich anderen Dingen zu. Was genau am Duft der Katzenminze Katzen so anregend finden, ist weitgehend unklar. Es handelt sich wahrscheinlich nicht um eine aphrodisierende Wirkung, da auch kastrierte Tiere auf den Duft ansprechen. Interessant ist allerdings, dass Kitten, Jungtiere und Katzensenioren nicht so stark auf Katzenminze ansprechen. Übrigens ist die Wirkung nicht auf Hauskatzen begrenzt: Großkatzen wie Löwen und Jaguare geraten bei Katzenminze ebenfalls in Verzückung.

Nicht jede Katze ist empfänglich für die Verlockungen der Katzenminze. Manche Tiere interessieren sich überhaupt nicht für die Pflanze. Was aber ist drin in der Katzenminze? Wesentlich für die Effekte auf die Samtpfoten ist der Wirkstoff Nepetalacton, ein starkes Pheromon (ein Botenstoff auf Geruchsbasis), das die Wirkung eines leichten Opioids zeigt: einen je nach Dosis sedierenden, Angst lösenden oder euphorisierenden Effekt.

Wesentlich ist außerdem das Alkaloid Actinidin, das eine antimikrobielle Wirkung hat und als abschreckendes Mittel gegen Gliedertieren/ Insekten. Actinidin ist auch in Baldrian enthalten, der auf Katzen eine ähnliche Anziehungskraft ausübt.

Kannst du Katzenminze gezielt einsetzen?

Katzenminze erhältst du im Handel in verschiedenen Produktformen:

  • Gartenpflanze: Katzenminze zum Pflanzen in den Garten oder Blumentopf.
  • Getrocknet: erhältlich als Pulver oder in Form gerebelter Blätter. Achte auf eine luftdichte Aufbewahrung, damit sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen.
  • Duftspray: zum Präparieren von Gegenständen geeignet.

Diese Katzenminze-Produkte kannst du vielseitig einsetzen, um deine Katze in gewünschter Weise zu beeinflussen, beispielsweise, um sie zu beruhigen oder zu animieren. Dabei kommt es auf die Darreichungsform der Katzenminze an. Es macht nämlich einen Unterschied, ob die Katze die Pflanze isst oder nur den Duftstoff aufnimmt.

Duft regt an: Mit Katzenminze präparierte Katzenspielzeuge (zu erkennen an dem Vermerk „Catnip“) sind bei Katzen der Hit: Duft- und Spielkissen oder Rascheltunnel regen die Tiere zu Aktivität an und machen selbst eingefleischte Sofaschnurrer munter. Gegenstände wie ein neues Schlafkörbchen oder die ungeliebte Transportbox kannst du für die Samtpfote attraktiv gestalten, sofern der Catnip-Duft auf sie anziehend wirkt. Aber: Katzenminze zum Spielen solltest du keinesfalls täglich anbieten, um eine Überreizung der Katze zu vermeiden.

Konsum beruhigt: Futtertaugliche Katzenminze kann, unter das Katzenfutter gemischt, appetitanregend oder leicht sedierend wirken. Das ist hilfreich, wenn eine Katze aufgepäppelt oder bei extremem Stress beruhigt werden soll. Experimentiere aber nie ohne Rücksprache mit dem Tierarzt mit oral verabreichter Katzenminze!

Katzenminze ist nicht toxisch. Mach dir keine Sorgen, wenn dein Stubentiger hin und wieder an der Minze im Blumentopf knabbert. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Vereinzelte Katzen vertragen den Wirkstoff nicht, reagieren auf Katzenminze enthemmt, beginnen zu fauchen und zu beißen. Beobachte solche extremen Reaktionen bei deiner Samtpfote, verbann die Katzenminze aus deren Reichweite.

Katzenminze als Gartenpflanze kultivieren – geht das?

Du willst deiner Katze eine Freude machen und Katzenminze selbst ziehen? Im eigenen Garten oder auf einem sonnigen Balkon ist das gar kein Problem: Du bekommst im gut sortierten Gartenfachhandel Zuchtformen der Katzenminze als Stauden.

Wenn du einen grünen Daumen hast, kannst du die Vermehrung im Frühjahr oder Herbst über Stecklinge oder Aussaat versuchen. Da die Blüten der Katzenminze selbstbefruchtend und zugleich von Insekten angeflogen werden, ist eine reichliche Samenbildung garantiert: Einmal im Freien etabliert, breitet sich die Katzenminze selbst aus. Die Pflanze braucht einen nährstoffreichen, gerne etwas sandigen Boden und einen sonnigen Standort. Sie verzeiht vorübergehende Trockenheit und mag gelegentlich etwas Dünger.

Aber Vorsicht: Unter Umständen wird dein Garten auf diese Weise zum beliebten Treffpunkt für alle Freigänger der Nachbarschaft.

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