Katze vermisst oder Katze gefunden? So handelst du umsichtig
12.08.2023 - Lesedauer: 6 Minuten
Wenn die Samtpfote nicht zur gewohnten Zeit am Futternapf auftaucht, machen sich Halter eines Freigängers oft noch keine besonders großen Sorgen. Schließlich kann es vorkommen, dass der Tiger auf seinen Streifzügen aufgehalten wurde. Bleibt die Katze hingegen allzu lange fort oder ist aus irgendeinem Grund aus Wohnung beziehungsweise Revier entflohen, gilt es, Ruhe zu bewahren. Mit den richtigen Vorkehrungen und bedachten Maßnahmen stehen die Chancen, den Ausreißer wiederzufinden, nicht schlecht.
- Die Katze ist verschwunden – was ist passiert?
- Wann kommen Katzen zurück, wenn sie beim Freigang entlaufen?
- Was kann ich tun, wenn die Katze entlaufen ist?
- Mir ist eine Katze zugelaufen – was tun?
- Sind Chippen und die Eintragung in ein Haustierregister sinnvoll?
- Was kann ich sonst noch tun, damit meine Katze nicht verschwindet?
Die Katze ist verschwunden – was ist passiert?
Der ungünstigste Fall besteht, wenn sich eine Wohnungskatze auf Abwege begibt. Ein ungesichertes Fenster, ein Schlupfloch im Katzennetz oder eine geöffnete Tür reicht aus, um dem Tier die Gelegenheit zum Entweichen zu geben. Wenn die Katze sich dann in der fremden Umgebung erschreckt, davon läuft oder sich unauffindbar versteckt, ist guter Rat teuer.
Freigängerkatzen haben zwar einen guten Überblick über ihr angestammtes Revier, doch selbst sie können sich gelegentlich verlaufen. Vor allem nicht kastrierte Outdoor-Miezen kennen, angespornt vom Fortpflanzungstrieb, buchstäblich keine Grenzen mehr. Häufig werden rollige Katzen und Kater vermisst.
Gerät eine Katze an dominante Artgenossen, wird sie möglicherweise aus ihrem eigenen Revier vergrault – oder eignet sich ihrerseits das eines Konkurrenten an. Zuletzt ist vorstellbar, dass sich die Samtpfote neue „Dosenöffner“ auserkoren hat. Cleveren Fellnasen soll es gelungen sein, reihum bei verschiedenen Menschen zu wohnen, die sich jeweils als Besitzer wähnten.
Wann kommen Katzen zurück, wenn sie beim Freigang entlaufen?
Wenn dein Tiger gewisse Routinen wie die abendliche Fütterung verinnerlicht hat, bemerkst du schnell, wann sein Ausbleiben im Rahmen des Akzeptablen liegt und ab wann die Katze vermisst wird.
Eine pauschale Aussage, wann eine unter Freigangbedingungen verschwundene Katze zurückkommt, lässt sich jedoch nicht treffen. Zu viele individuelle Faktoren haben Einfluss darauf. Du solltest trotzdem nicht die Hoffnung verlieren: Es gibt unzählige Geschichten von vermissten Stubentigern, die Monate oder gar Jahre später wieder bei ihren Besitzern auftauchten, als sei nichts geschehen.
Was kann ich tun, wenn die Katze entlaufen ist?
Bewahre Ruhe und vergewissere dich, dass die Samtpfote tatsächlich weg ist. Durchsuche Haus und Garten sorgfältig und kontrolliere die üblichen Lieblingsplätze und Verstecke. Stelle außerdem sicher, dass die Katze nicht versehentlich ein- beziehungsweise ausgesperrt wurde. Denke bei der Suche auch an Orte wie Keller, Garage oder Auto.
Bleibt die Fellnase weiterhin unauffindbar, durchsuche die nähere Umgebung. Dabei lohnt sich der Blick nach oben und ins Gebüsch: Möglicherweise sitzt der Ausreißer auf einem Baum fest oder hat sich in sichere Deckung zurückgezogen. Sprich deine Nachbarn an und bitte diese darum, ebenfalls einen Blick in Keller, Gartenschuppen und Co. zu werfen.
Tipp:
Nächtliche Suchaktionen lohnen sich: Katzen sind dann aktiver. Beim Anleuchten mit einer Taschenlampe erkennst du die reflektierenden Augen.
Führt auch das zu keinem Ergebnis, weitest du die Nachforschung aus.
- Suchaushänge: Darauf gehört ein Foto (Ganzkörper) sowie Informationen wie der Rufname des Tieres, besondere Merkmale, Ort, Zeitpunkt und Umstände des Verschwindens, mögliche Hinweise auf wahrscheinliches Verhalten und deine Kontaktinformationen (Telefonnummer-Zettel zum Abreißen). Geeignete Stellen für solche Aushänge sind etwa Schwarze Bretter (beispielsweise im Supermarkt).
Wichtig:
Bei Anschlägen im öffentlichen Raum erkundige dich unbedingt zuvor beim örtlichen Ordnungsamt, ob dies erlaubt ist. Ansonsten drohen Bußgeldverfahren wegen „unerlaubter Plakatierung“.
- Social Media: Auf Plattformen wie Facebook gibt es Gruppen, in denen Haustier- „Vermisstenmeldungen“ verbreitet werden können. Gib in die Suchfunktion zum Beispiel „Katze“, „Fundtier“ und deine Stadt ein.
- Anlaufstellen befragen: Parallel zu allen anderen Maßnahmen kontaktiere das örtliche Tierheim, Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt, Tierärzte im Umkreis und die Straßenmeisterei. Vielleicht wurde das Tier bereits gefunden oder gemeldet.
Mir ist eine Katze zugelaufen – was tun?
Du hast eine Katze gefunden: „Was tun?“, ist nun die Frage. Zunächst einmal ist zu klären, woran du eine entlaufene Katze erkennen kannst.
Eine fremde Katze, die vor der Terrassentür auftaucht, ist nicht zwangsläufig ausgerissen. Eventuell handelt es sich um einen neu zugezogenen Freigänger. Solange es nicht offensichtlich verwahrlost oder hilfebedürftig ist, solltest du das Tier weder füttern (und damit animieren, tatsächlich sein Zuhause zu wechseln) noch einfangen (und auf diese Weise an der Heimkehr hindern).
Sinnvoll ist es, folgendermaßen vorzugehen: Frage in der Nachbarschaft, ob Katze oder Kater vermisst wird oder jemand das Tier zuordnen kann. Platziere eine Sichtungsmeldung in den Social Media Gruppen und auf Aushängen. Gegebenenfalls findest du auf diese Weise mit dem suchenden Besitzer zusammen.
Führt all das nicht zügig zum Erfolg, kannst du versuchen, den Tiger einzufangen und in Tierheim oder Tierarztpraxis einen unter Umständen vorhandenen Chip auslesen zu lassen.
Sind Chippen und die Eintragung in ein Haustierregister sinnvoll?
Das Chippen von Katzen ist zwar nicht vorgeschrieben, hat aber zahlreiche Vorteile. Ist die Katze entlaufen, erleichtert es die Zusammenführung mit ihrem Besitzer. Speziell Freigängerkatzen sollten daher immer einen Chip tragen.
Die Information auf dem Chip ist eine 15-stellige, individuelle Zahlenfolge, die in den Heimtierausweis der Katze übertragen wird. Zusätzlich kannst du die Nummer in der Datenbank eines Heimtierregisters hinterlegen. Ein Fundtier lässt sich dann über die Kennziffer eindeutig identifizieren. Der Eintrag in einem Haustierregister ist meist kostenlos, muss aber vom Tierarzt oder dir persönlich vorgenommen werden. Der Chip allein reicht nicht aus und die Daten werden auch nicht automatisch erfasst.
Die zwei bekannten deutschen Heimtierregister sind:
- Findefix: Findefix ist das Suchtierregister des Deutschen Tierschutzbundes e.V.. Über eine 24-Stunden-Hotline oder ein Online-Formular kannst du dort ent- und zugelaufene Tiere melden. Ein weiteres praktisches Feature: Mit einem Online-Generator lassen sich Suchplakate für vermisste Katzen oder Hunde erstellen und gleich ausdrucken. Außerdem gibt es ein Online-Meldungsportal mit Umkreissuche. Ein erfolgreiches System: Auf der Findefix-Homepage sind zahlreiche wahre Geschichten mit Happyend nachzulesen.
- TASSO e.V.: TASSO ist Europas größtes Haustierregister. Auch hier können Haustierhalter ihre Vierbeiner kostenlos mit ihrer Tätowier- oder Chipnummer in ein Register eintragen. Fundtiere werden durch einen Abgleich mit der Tasso-Datenbank erkannt und ihren Haltern zugeordnet. Die Tasso-Datenbank ist international vernetzt und bietet neben einem Suchplakat-Service, Hotline und Online-Suchportal eine App, die Suchmeldungen aus dem Umkreis per Push ans Handy sendet.
Schon gewusst?
Beide Haustierregister wurden in den 1980er Jahren gegründet. Damals waren Diebstahl und Verkauf von Haustieren an Versuchslabore in Deutschland ein Brennpunktthema. Eine Registrierung durch Tätowierung und später Chip sollte diese Delikte erschweren. Heute ist die Identifizierung von abgängigen Hunden und Katzen die Kernaufgabe von TASSO und Findefix. Die Vereine sind spendenfinanziert.
Was kann ich sonst noch tun, damit meine Katze nicht verschwindet?
Um das Risiko des Entlaufens zu verringern beziehungsweise das Wiederfinden zu erleichtern, bleiben dir zudem folgende Möglichkeiten:
- Kommando „Komm her!“: Katzen sollten lernen, auf Zuruf zu dir zu laufen. Das kürzt viele unnötige Suchaktionen ab, sofern das Tier in Hörweite ist.
- Kastration: Wenn du deine Samtpfote kastrieren lässt, vermeidest du nicht nur ungewollte Weitervermehrung. Kastraten sind zudem „sesshafter“ und neigen nicht zum Herumstreunen.
- GPS-Tracker oder Adressmarke: Ein GPS-Gerät oder eine Marke mit Adresse oder Telefonnummer hilft, die Katze wieder nach Hause zu bringen. Allerdings: Halsbänder sind für kletternde und durchs Gebüsch streifende Katzen nicht ungefährlich. Wenn du dich für eine Halsband-Lösung entscheidest, wähle unbedingt ein Modell mit selbstöffnendem Sicherheitsverschluss.
Sorge durch Chip und Registrierung im Heimtierregister für mehr Sicherheit für Ausreißer-Katzen!