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Die Katze übergibt sich – so hilfst du ihr

05.03.2024 - Lesedauer: 8 Minuten

Katze liegt auf dem Sofa

Das Erbrechen ist bei Stubentigern ein natürlicher Schutzreflex und meist harmlos. Die Katze übergibt sich aber auch bei verschiedenen Erkrankungen sowie einigen anderen schwerwiegenderen Ursachen. In diesen Fällen ist deine Aufmerksamkeit gefordert. Informier dich hier, wie du der Samtpfote Erleichterung verschaffst und wann du den Tierarzt zurate ziehen solltest.

Ursachen, warum die Katze erbricht

Katzenfans kennen das typische Geräusch, wenn der Stubentiger heftig würgt und sich die Bauchmuskulatur dabei krampfartig bewegt: Die Katze übergibt sich und wirft ihren Mageninhalt aus.

Das bedeutet nicht, dass deine Mieze krank ist. Erbrechen ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Es bedeutet zuerst einmal, dass etwas das Brechzentrum der Katze gereizt hat. Das ist eine angeborene Schutzreaktion des Körpers, um verdorbene oder unverdauliche Stoffe schnell wieder aus dem Organismus zu entfernen.

Warum die Katze kotzt, hat viele verschiedene Ursachen. Hier findest du eine Auflistung der wichtigsten Gründe für Übelkeit und Erbrechen bei deiner Fellnase.

Katze übergibt sich nach dem Füttern

katze-futtert-aus-dem-napf

Im günstigsten Fall hat dein Stubentiger lediglich zu viel und zu schnell gefressen. Der Magen ist mit der großen Futtermenge auf einmal überlastet und die Katze erbricht das Futter unverdaut, um ihren Verdauungstrakt zu entlasten. Das geschieht übrigens ebenso bei zu kaltem oder verdorbenem Futter.

Hast du die Futtersorte gewechselt, reagieren manche Katzen ebenfalls empfindlich. Ihr Organismus benötigt mehr Zeit, um sich an das neue Futter zu gewöhnen. Plötzliche Futterumstellungen können das Brechzentrum reizen und die Katze übergibt sich. Manchmal kommt noch Durchfall hinzu, da der Körper des Tieres diese ungewohnte Speise möglichst rasch wieder entfernen möchte.

Darüber hinaus ist es möglich, dass die Mieze eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen die Inhaltsstoffe im Futter entwickelt. Dabei kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems gegen einige Nahrungsbestandteile. Der Schutzmechanismus reagiert, und deine Katze würgt und spuckt.

Die Katze übergibt sich durch Haare

Graue Katze putzt sich

Dein Stubentiger ist sehr reinlich und putzt sich häufig das Fell. Dabei gelangen zwangsläufig Haare in den Magen. Vermischt mit dem übrigen Mageninhalt oder zu Haarballen verklumpt, reizen sie die Magenschleimhaut und lösen dadurch einen Brechreiz aus. Du erkennst die Fellreste meist im Erbrochenen. Katzen übergeben sich zur Zeit des Fellwechsels oft mehrmals hintereinander, da zu dieser Zeit besonders viele Haare im Verdauungstrakt landen. Durch regelmäßiges Bürsten und die Gabe von Malzpaste lässt sich das Problem weitestgehend eindämmen.

Die Katze kotzt nach Katzengras

Erbricht sich deine Fellnase, nachdem sie Katzengras gefressen hat, ist das völlig normal, denn das Gras ist für Katzenmägen unverdaulich. Die Mieze nutzt es als eine Art Brechmittel, um das Übergeben zu beschleunigen. Dadurch würgt sie beispielsweise alte Haarbälle hoch, die sie nicht mit dem Stuhlgang ausgeschieden hat, oder andere unverträgliche Dinge. Katzen fressen daher nur so viel Katzengras, wie sie benötigen, um den Brechreiz auszulösen.

Wichtig:  
Frisst deine Fellnase immer wieder Katzengras, solltest du vom Tierarzt abklären lassen, ob eine Erkrankung dahintersteckt oder ob sie es aus Langeweile tut.

Die Katze übergibt sich, weil sie krank ist

Neben Haarbällen und Futterunverträglichkeit sind Krankheiten die häufigsten Gründe, warum sich eine Katze übergibt. Du erkennst es meist daran, dass sich der Stubentiger mehrmals erbricht, auch wenn der Magen längst leer ist. In diesem Fall erbricht die Mieze Schaum und/oder eine gelbliche Flüssigkeit. Bei dem Schaum handelt es sich um den Magensaft des Tieres. Die Flüssigkeit ist Galle, die die Katze vor allem für die Fettverdauung benötigt. Gallenflüssigkeit im Erbrochenen ist ein Anzeichen für eine Magenverstimmung oder eine Verdauungsstörung.

Folgende Katzenkrankheiten gehen mit Erbrechen einher:

  • Magen-Darm-Infekte
  • Nierenerkrankungen
  • Parasitenbefall

Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen entstehen durch Bakterien und Viren sowie durch bestimmte Pilzarten.

Ist die Niere in Mitleidenschaft gezogen, schafft sie es manchmal nicht mehr, die Giftstoffe aus dem Körper deines Haustiers zu filtern. Sie reizen dann unter anderem die Magenschleimhaut oder beeinflussen über das Blut das Brechzentrum direkt.

Freigänger-Katzen kommen schnell in Kontakt mit den verschiedensten Parasiten. Gerade Spul- und Hakenwürmer oder Einzeller wie Giardien finden sich häufig in befallenem Fleisch von Beutetieren wie Mäusen. Des Weiteren stellt bereits der Kontakt zu infizierten Artgenossen und deren Ausscheidungen eine große Gefahr dar, sich mit Parasiten anzustecken.

Wichtig:  
Gestresste Katzen leiden ebenfalls häufig an einer gereizten Magenschleimhaut. Wie beim Menschen verursacht der Stress einen Anstieg der Magensäure, was über längere Zeit zu einem Reizmagen mit Übelkeit und Erbrechen führt.

Wann ist Erbrechen bei Katzen gefährlich?

Deine Katze würgt, ohne sich zu übergeben, hat vermehrten Speichelfluss und/oder Krämpfe oder einen berührungsempfindlichen Bauch? Dann ist es möglich, dass sie einen Fremdkörper wie einen Wollfaden, Grashalm, ein Stück Papier oder einen Knochensplitter verschluckt hat und ihn nicht mehr herausbekommt.

Eine Katze übergibt sich zudem krampfhaft bei einer Vergiftung, wirkt apathisch und hat weitere Beschwerden, zu denen die folgenden zählen:

  • Atembeschwerden
  • Taumelnder Gang
  • Erhöhte Temperatur
  • Erweiterte oder verengte Pupillen
  • Blutiger Durchfall und/oder Blut im Erbrochenen

Bei beiden Fällen handelt es sich um einen akuten, lebensbedrohlichen Notfall. Bemerkst du diese Symptome bei deinem Liebling, ist es wichtig, unverzüglich den Tierarzt aufzusuchen. Hier zählt jede Minute.

Was kann ich tun, wenn meine Katze erbricht?

Bewahre Ruhe. Die Katze übergibt sich normalerweise lediglich ein- oder zweimal und ist danach wieder ganz fidel. Wichtig ist, das Erbrochene zu untersuchen, da du dadurch Hinweise auf die Ursache erhältst.

Hilfe bei Nahrungsunverträglichkeit

Enthält das Erbrochene unverdautes Katzenfutter, solltest du überlegen, ob das Nassfutter noch frisch war. Gerade in den Sommermonaten verdirbt Dosenfutter außerhalb des Kühlschranks rasch. Achte daher darauf, es stets gut zu kühlen, oder greif auf kleinere Portionsschälchen zurück, die deine Samtpfote auf einmal frisst. Verfüttere das Nassfutter aber bitte immer mit Zimmertemperatur.

Übergibt sich die Katze aufgrund einer Futterumstellung, ist es ratsam, das neue Futter zunächst mit der gewohnten Sorte zu mischen. Gib dazu am ersten Tag einen Esslöffel neues Katzenfutter unter das alte und steigere diese Menge alle zwei bis drei Tage ein wenig, bis die gesamte Futtermenge aus dem neuen Produkt besteht. Durch diesen langen Zeitraum hat der Magen deiner Fellnase Zeit, sich an die Zusammensetzung der Nahrung zu gewöhnen. Klappt es trotzdem nicht mit dem neuen Futter, verträgt die Mieze es einfach nicht, und du solltest eine andere Marke ausprobieren.

Tipp:  
Ernährungssensible Katzen vertragen einzelne Komponenten im Katzenfutter nicht. Manchmal kommt es beispielsweise zu einer Getreideunverträglichkeit. Die Tiere reagieren empfindlich auf das in Weizen, Hafer oder Gerste enthaltene Gluten. Die Katze übergibt sich, bekommt Durchfall und kauert sich aufgrund von Bauchschmerzen und -krämpfen zusammen. Hast du einen Verdacht auf eine Nahrungsunverträglichkeit, lass das von deinem Tierarzt abklären. Er berät dich gerne über getreidefreie Futtermittel für ernährungssensible Katzen. Zudem kann abgeklärt werden, ob deine Katze neben oder anstatt einer Glutenunverträglichkeit auch eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen eines oder mehrere tierische oder pflanzliche Proteine hat.

Bei Katzen, die zu schnell fressen, haben sich Anti-Schling-Näpfe bewährt. Durch die Rillen- oder Wabenstruktur am Napfboden müssen die Tiere etwas mehr Mühe aufwenden, um das Katzenfutter herauszulecken.

Erste Hilfe bei Magenverstimmung & Co

Bei einer Magenverstimmung oder einem Magen-Darm-Infekt helfen dem Stubentiger die gleichen Maßnahmen wie dem Menschen:

  • Ruhe
  • Schonkost

Achte darauf, dass dem Tier stets ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht. Besonders, wenn zusätzlich Durchfall im Spiel ist, trocknen Samtpfoten durch den hohen Flüssigkeitsverlust schnell aus.

Wichtig ist es, nach dem Fastentag mit leicht verdaulicher Kost in kleinen Portionen zu beginnen. Diese Nahrungsmittel eignen sich für die Ernährung der magenkranken Fellnase:

  • Mageres, gekochtes Hühnchen ohne Fett oder Knochen
  • Seelachs und andere magere Fischarten ohne Haut und Gräten
  • Gekochte und pürierte Karotten (Hinweis: nur bei Durchfall empfehlenswert, nicht bei Erbrechen)

Diese magenfreundlichen Speisen gibst du mehrere Tage lang. Danach fütterst du wieder das übliche Nass- oder Trockenfutter.

Die Katze übergibt sich – hier ist der Tierarzt erforderlich

Bessert sich der Allgemeinzustand deiner Katze nicht durch die Schonkost, solltest du spätestens nach zwei Tagen den Tierarzt aufsuchen. In diesem Fall handelt es sich um eine ernsthaftere Erkrankung, die der Veterinär genauer untersuchen sollte.

Wichtig: Nimm, wenn möglich, eine Probe des Erbrochenen mit in die Praxis. Das ist hilfreich für das Tierarztteam, um die Ursache des Problems zu bestimmen.

Außerdem solltest du den Fachmann um Hilfe bitten, wenn:

  • Das Erbrochene einen üblen Geruch aufweist oder Blut beinhaltet
  • Sich die Samtpfote häufig übergibt
  • Weitere Begleitsymptome wie Fieber, Müdigkeit oder Bewusstseinstrübung auftreten
  • Anzeichen für eine Vergiftung oder einen verschluckten Fremdkörper bestehen

Grundsätzlich gilt: Bist du unsicher, ob es deinem Liebling gut geht, geh lieber einmal mehr zum Tierarzt und lass es abklären.

Welches Medikament hilft der Katze bei Erbrechen?

Die Therapie bei Übelkeit und Erbrechen der Katze richtet sich nach der jeweiligen Krankheitsursache. Dein Tierarzt verschreibt der Mieze unter Umständen:

  • Medikamente, um den Brechreiz zu lindern (Antiemetika)
  • Antibiotika bei bakteriellen Infekten
  • Antiparasitika wie eine Wurmkur bei Parasitenbefall

Liegt eine chronische Erkrankung der Schilddrüse, Nieren oder anderer Organe vor und die Katze übergibt sich aus diesem Grund, behandelt der Veterinär diese Krankheiten mit speziellen Medikamentengaben.

Zusätzlich zu Tropfen, Spritzen und Tabletten ist es manchmal notwendig, ausgetrockneten Tieren Flüssigkeit und Elektrolyte per Infusion zukommen zu lassen.

Hat die Katze einen Fremdkörper verschluckt, entfernt ihn der Tierarzt durch eine Operation. Bei Vergiftungen richtet sich die Therapie nach der Menge und Art des Stoffes. Von gezieltem Erbrechen und einer Magenspülung über die Gabe von Kohletabletten zur Bindung der Giftstoffe bis hin zur Verabreichung eines entsprechenden Gegengifts (Antidot) stehen dem Tierarzt einige Möglichkeiten zur Verfügung.

Wichtig:  
Katzen vertragen viele Medikamente für Menschen gar nicht gut. Verabreiche deiner Samtpfote daher auf keinen Fall Arzneimittel aus deiner Hausapotheke.

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