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Kitten ziehen ein – Eingewöhnungstipps für Minitiger

19.11.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Drei Kitten sitzen auf einer Wiese

Du hast dich dazu entschieden, kleinen Kitten ein Heim zu geben? Dann stehen dir aufregende Wochen bevor. Je nach Temperament und Sozialisation, gegebenenfalls abhängig von der Rasse und dem Geschlecht, werden die kleinen Tiger sich ihr Zuhause auf ihre eigene Weise erobern. Es ist schwer, eine pauschale Anleitung zur Eingewöhnung von Kitten zu geben – aber natürlich gibt es Erfahrungswerte und Tipps. Lies hier, wie du deine Wohnung für den Einzug der Katzenkinder vorbereitest und worauf du achten solltest.

Kitten ziehen ein: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Im Idealfall holst du deine Kätzchen von einem Züchter oder aus einem Geburtshaushalt, wo sie lange genug mit der Mutter und den Geschwistern zusammen waren, um eine angemessene Sozialisierung zu durchleben. Kitten sollten nicht vor der zwölften Lebenswoche von der Mutter getrennt werden. Forscher der Universität von Helsinki fanden sogar heraus, dass junge Katzen weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigen und ein besonders selbstbewusstes und freundliches Wesen entwickeln, wenn sie die ersten vierzehn Wochen mit Mutter und Geschwistern zusammenleben. Ein wenig Geduld kann sich auszahlen, damit sich die Katzen zu charakterstarken Hausgenossinnen entwickeln. Dennoch ist die Trennung von der Mutter und den Geschwistern niemals leicht für die Kätzchen.

Nimm Geruchsproben von der Katzenfamilie, bevor du die Kitten mitnimmst. Reibe dazu ein Tuch an den Wangen der Tiere. In den ersten Tagen im neuen Zuhause spendet der vertraute Duft den kleinen Kätzchen Trost. Artgerecht ist es natürlich, wenn du gleich Geschwister aufnimmst und sie zu zweit mit ins neue Zuhause kommen. Umgekehrt ist es vorteilhaft, wenn die Kitten bereits vor dem Umzug deinen Geruch kennen. Überlass dem Züchter oder Halter der Mutterkatze nach Möglichkeit ein Kleidungsstück, etwa ein getragenes T-Shirt, das die Kitten untersuchen können. Ein Pheromon-Zerstäuber im Katzenkinderzimmer wirkt ebenfalls stresslindernd auf junge Tiere.

Wie kann ich meine Kitten erziehen?

Jeder Umzug ist aufregend. Auch Katzenkinder können von zu vielen neuen Eindrücken auf einmal überfordert sein. Bereite nach Möglichkeit einen Raum vor, den die Kätzchen zunächst ganz für sich haben. Dabei darf es sich nicht um ein Durchgangszimmer handeln. Ideal ist es, wenn du das Zimmer zum Beispiel mit einem Welpenzaun so sichern kannst, dass die Kätzchen aus seiner Position heraus alles beobachten können, ohne das Ankunftszimmer verlassen zu müssen. Das Kittenzimmer sollte nicht zu viele Versteckmöglichkeiten bieten, aber alles enthalten, was die Kätzchen brauchen: die Katzentoilette, ein Kuschelkörbchen, Futter- und Wassernapf und einen Kratzbaum.

Im Fachhandel gibt es extra niedrigere Varianten für Katzenkinder, von denen selbst ungeschickte Kitten nicht tief herunterfallen können. Wenn du mit deinen neuen Mitbewohnern daheim angekommen bist, stell den Transportbehälter ab und öffne die Tür. Überlass es aber den Kätzchen selbst, die Transportbox zu verlassen und heb oder zieh sie nicht etwa heraus. Erst wenn die kleinen Tiger nach mehreren Stunden keine Anstalten machen, den Transportkorb zu verlassen, kannst du versuchen, sie mit einem Spielzeug oder einem besonderen Leckerchen herauszulocken. So schwer es fällt – halt dich in den ersten Stunden zurück und gib den kleinen Wesen Zeit, sich zu orientieren und all die neuen Gerüche und Geräusche aufzunehmen. Aufgeschlossene Kätzchen werden bald von selbst das Zimmer untersuchen und den Kontakt zu den Menschen oder anderen Haustieren suchen.

Wie lange dauert die Eingewöhnung von Katzenbabys?

Wichtig ist es, den Kätzchen die Initiative zu überlassen. Die fremde Umgebung und die unbekannten Menschen müssen sie zunächst einzuschätzen lernen. Wahrscheinlich werden sie schon bald herausfinden wollen, was sich jenseits der Tür befindet. Sobald die Kitten sich sicher im Raum bewegen, kannst du ihnen nach und nach die anderen Zimmer zeigen. Wenn sie sich bereits anfassen lassen, trag sie in einen anderen Raum – vielleicht tapsen sie dir auch hinterher. Lass die Samtpfoten den neuen Raum erkunden und bring sie anschliessend wieder zurück in ihr Zimmer. Auch unter Katzen gibt es extrovertierte Entdecker und schüchterne Vertreter. Sei nicht enttäuscht, wenn deine Kätzchen zu der vorsichtigen Art gehören und ein wenig länger brauchen, um die neue Umgebung zu akzeptieren oder Kontakt zu dir aufzunehmen.

Widersteh der Versuchung, die Kätzchen gegen ihren eigenen Willen aufzuheben und festzuhalten, sondern warte den Moment ab, in dem sie selbst auf dich zukommen. Versuch in der ersten Zeit, die Kitten mit möglichst viel Bekanntem zu umgeben: eine mitgebrachte Decke aus dem alten Zuhause, das gewohnte Futter und die gleiche Katzenstreu-Marke. Wenn du Veränderungen an Futter und Streu vornehmen willst, so tu das schleichend und nach und nach – sobald die Katzenkinder Selbstvertrauen im neuen Zuhause gefasst haben, fällt die Umgewöhnung leichter.

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Wie bringe ich die Kätzchen mit einer bereits ansässigen Katze zusammen?

Sofern du dir die Kitten als Zweit- oder Drittkatze ins Haus holst, ist es von Vorteil, wenn die vorhandene Katze sich rechtzeitig auf die neuen Artgenossen einstellen kann. So erleichterst du die Zusammenführung:

So erleichterst du die Katzen-Zusammenführung:

  • Duftspur: Nimm Duftproben von den auserwählten Kätzchen und konfrontier deine Katze mit dem Geruch. So wird der Duft der Neuankömmlinge das vorhandene Tier nicht unerwartet treffen.
  • Duftcocktail: Versuch, die Katzen abwechselnd zu streicheln, sodass deine Hände den Geruch des jeweils anderen Tieres annehmen und die Düfte sich vermischen.
  • Konfliktvermeidung: Das Ankunftszimmer der Katzenkinder ist möglichst nicht jenes, in dem die Erstkatze sich bevorzugt aufhält. Sorg dafür, dass die Katzen sich vorerst nur durch einen Türspalt oder das Welpengitter beschnuppern können, damit die Kitten nicht arglos das Territorium des Alteingesessenen betritt.
  • Positive Konditionierung: Stell den Futternapf der Katzen an der jeweiligen Seite der Tür auf und füttere alle gleichzeitig. So bekommt der „fremde“ Geruch über das Futter eine positive Bedeutung.
  • Extraportion Liebe: Widme der Erstkatze besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit, damit keine Eifersucht aufkommt.
  • Ringrichter: Bleib bei der ersten Zusammenführung der Katzen unbedingt im Raum. So kannst du eingreifen, falls die Situation eskaliert. Gut sozialisierte Katzenkinder sollten die „Benimmregeln“ kennen und angemessen auf die Körpersprache des – ihnen hoffentlich positiv gesonnenen – Artgenossen reagieren.

Welche Ausrüstung sollte vorhanden sein?

Katzentoilette
Eine Katze sitzt im Katzenklo
Katzentoilette

Für Katzenbabys genügen etwas kleinere Modelle, in das sie leicht hineinklettern können. Nutz möglichst die vom Geburtshaushalt bekannte Streu, verzichte aber zunächst auf die für Kätzchen gefährliche Klumpstreu. Irrtümlich verschluckte Streukörnchen könnten im Magen verhärten.

Kratzbaum
Katze liegt auf Kratzbaumplattform und wetzt die Krallen
Kratzbaum

Der Kratzbaum sollte noch nicht allzu hoch sein, aber wenigstens eine Aussichtsplattform haben, von der aus die Kätzchen die Umwelt aus erhöhter Warte betrachten können. Polstere, wenn möglich, den Bodenbereich um den Kratzbaum herum aus, für den Fall dass die noch ungeschickten Kätzchen herunterpurzeln.

Kuschelhöhle oder Katzenkörbchen
Eine Katze liegt in ihrer Katzenhöhle
Kuschelhöhle oder Katzenkörbchen

Der Schlafplatz für die Kätzchen darf ruhig etwas erhöht, aber ohne Sturzgefahr stehen.

Fress- und Trinknäpfe
Eine getigerte Katze frisst Futter aus einem orangenen Napf
Fress- und Trinknäpfe

Die Wassernäpfe sollten möglichst nicht direkt neben den Futternäpfe stehen, da Katzen dazu neigen, während des Fressens das Trinken zu vergessen. Der Durst sollte daher besser an separater Stelle gestillt werden.

Transportbox
Eine Katze tritt aus einer Transportbox heraus
Transportbox

Ideal sind Modelle mit nach oben zu öffnendem Deckel. Das vereinfacht auch die Handhabe beim Tierarzt.

Altersgerechtes Futter
Eine Katze steht vor ihrem Napf und schaut nach oben
Altersgerechtes Futter

Viele Hersteller haben spezielle Junior-Kost mit auf den jungen Organismus abgestimmten Zutaten im Angebot. Wenn die Kätzchen noch nicht selbst mit dem Napf zurechtkommen, hat das einen einfachen Grund: Sie haben den Trick noch nicht heraus, sich zum Napf herunterzubeugen. Versuch in solchen Fällen anfangs, auf Brusthöhe vom Löffelchen zu füttern und diesen immer weiter auf den Napf abzusenken. Der kleine Katzenmagen benötigt zunächst viele kleine Mahlzeiten täglich. Optimal haben die Kitten 24 Stunden Zugang zum Nassfutter.

Kamm und Bürste
Eine Langhaarkatze wird mit einer Bürste gekämmt
Kamm und Bürste

Auch Kurzhaarrassen benötigen sorgfältige Fellpflege, die auch der Wellness dient.

Spielzeug
Eine Katze liegt auf einer Decke und spielt mit Katzenspielzeug
Spielzeug

Lose Kleinteile könnten verschluckt werden. Auch Wollknäuel und Fäden sind gefährlich. Achte daher auf sicheres Kätzchenspielzeug. Der Hit sind Snackbälle, bei denen beim Spielen kleine Leckerli herausfallen, Katzenangeln, Fummel- und Intelligenzspielzeuge, Spielmäuse mit Katzenminze

Video: "Alles für Kitten!"

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