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Perserkatze: edel, gelassen und anschmiegsam

05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Eine Nahaufnahme einer Perserkatze

Was macht die Perserkatze eigentlich zu einer der beliebtesten Rassekatzen? Das fragen sich viele, die diese Rasse nicht näher kennen. Vor allem ihr Charakter dürfte dafür einer der Gründe sein. Denn die Perserkatzen gelten als besonders ruhig, friedlich und gelassen. Eine zufriedene Perserkatze ist tatsächlich sehr ausgeglichen und meist auch problemlos in der Wohnung zu halten.

SteckbriefPerserkatze

Rasse
Perserkatze
Herkunft
ungeklärt; verbreitete Annahme: Nahost (Iran), nach neuerem Forschungsstand vermutlich russische Wurzeln
Größe
mittelgroß bis groß
Gewicht
mittelgroß bis groß
Körperbau
gedrungener Körper, breite Brust, niedrige, stämmige Beine, runde Pfoten
Kopfform
breiter, runder Schädel, gerundete Stirn; Nase kurz und breit, mit einem deutlichen Stopp zwischen den Augen; die Nasenlöcher müssen geöffnet sein; heute werden vermehrt Perser "mit Nase" gezüchtet
Augen
orange bis kupferfarben, groß, rund, weit auseinanderstehend
Fell und Farbe
lang und dicht, mit Unterwolle und einer Halskrause an Brust und Schultern; alle Farben sind erlaubt
Fellpflege
tägliches Bürsten ist unverzichtbar, um Verfilzung vorzubeugen
Besonderheiten
zwischen den Zehen sollen Haarbüschelchen stehen
Charakter
freundlich, ausgeglichen, sanft und unkompliziert
Gesundheit
Manchmal Probleme mit Nieren und der Atmung

Einziges Minus bei der Haltung ist die aufwendige Fellpflege, die regelmäßig durchgeführt werden muss. Aber es lohnt sich: Im Schnitt kannst du dich rund 20 Jahre am herrlichen Fell und dem anhänglichen Wesen dieser seidigen Samtpfote erfreuen.

Perserkatze: Charakter

Auch wenn sie durch ihre charakteristische Gesichtsform und die kleine Nase oft etwas grimmig dreinzuschauen scheinen – Perserkatzen sind freundliche und extrem schmusige Katzen. Der entspannte und ausgeglichene Charakter der Perserkatze macht das Tier zum idealen Hausgenossen, der sich als Wohnungskatze rundum wohlfühlt.

Perserkatze: Haltung und Pflege

Im Gegensatz zu anderen Katzen ist der Freiheitsdrang von Perserkatzen eher gering: Sie mögen es gemütlich und machen es sich lieber auf der Couch bequem, statt auf Entdeckungstour zu gehen. Das bis zu 10 Zentimeter lange und üppige Fell der Perserkatzen macht die Tiere recht pflegeintensiv. Die dicke Unterwolle darf nicht verfilzen, weswegen sie am besten täglich – oder alle zwei Tage – etwa eine Viertelstunde lang gekämmt und gebürstet werden sollte. Damit es dabei keine Probleme gibt, ist es sinnvoll, Perserkatzen schon als Kitten an die regelmäßige Fellpflege als Wellnessprogramm zu gewöhnen. Mit einer weichen Bürste und Kamm arbeitet man sich dann vom Kopf in Richtung Schwanz vor, wobei der Schwanz nur gebürstet und nicht gekämmt wird. Andernfalls können die prächtigen Schwanzhaare ausgerissen werden. Sind doch einmal Knoten oder verfilzte Stellen entstanden, helfen Kämmhilfen wie Sprays mit Pflegeölen dabei, die Haare zu entwirren.

Farben der Perserkatze

Zu Beginn der Perserzucht war das Farbspektrum noch übersichtlich: Schwarz, Weiß und Blau. Zwischenzeitlich tigern Perserkatzen in allen möglichen, auch mehrfarbigen Farbschlägen und Zeichnungen durch Wohnungen und Ausstellungen. Es werden vermehrt neue Farben wie Lilac oder Chocolate gezüchtet. Eine Farbvariante der Perserkatze und zwischenzeitlich als eigene Rasse geführt ist die sogenannte Colourpoint, die durch Einkreuzung von Siamkatzen entstand.

Eine Perser Katze sitzt vor einem Blumentopf draußen

Geschichte der Perserkatze

Die systematische Zucht von Perserkatzen begann Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Über die Ursprünge der Ureltern der ersten Zuchttiere wurde viel spekuliert. Zunächst nahm man eine Abstammung von persischen Langhaarkatzen und Angorakatzen an. Neuere Untersuchungen verorten die genetischen Wurzeln der Perserkatze hingegen bei langhaarigen Hauskatzen aus Russland. Die frühen Exemplare, die seit der ersten Katzenausstellung in London im Jahr 1871 gezeigt wurden, sahen der modernen Perserkatze kaum ähnlich. Im Laufe der Zuchtgeschichte wurde das Fell der Katzen immer üppiger, der Körper gedrungener und die Nase platter. In den 1970er-Jahren boomte die Perserkatzenzucht vor allem in den USA. Für die Tiere resultierten daraus ernsthafte Probleme mit der Atmung und den Tränenkanälen. Glücklicherweise achten europäische Züchter heute darauf, dass es wieder Perser mit Nase gibt. Der Name „Perser“ selbst hielt erst Anfang des 20. Jahrhunderts mit den ersten Zuchtvereinen Einzug in die Terminologie.

Besonderheiten der Perserkatze

Perser nehmen ihre Nahrung mit der Zunge statt der Zähne auf – achte beim Futter unbedingt auf eine entsprechende Konsistenz. Seit Anfang dieses Jahrhunderts gibt es immer häufiger typvolle, dem heutigen Rassestandard entsprechende und dabei kerngesunde Perserkatzen. Es lohnt sich, nach ihnen zu suchen, denn nicht nur die Neigung zu Brachycephalie – also zu Problemen mit der Atmung, und damit oft auch der Thermoregulation – wird dadurch geringer. Auch tränende Augen und eine erblich bedingte Nierenerkrankung sind bei solchen Tieren weniger wahrscheinlich. Letztere tritt zwar erst in fortgeschrittenem Alter auf, die Veranlagung dazu kann aber mit einer Ultraschalluntersuchung schon früh geklärt werden. Mit entsprechender Fürsorge können Perserkatzen ebenso alt werden wie andere Rassen, auch 20-jährige Senioren sind keine Seltenheit.

Video: "Alles über die Perserkatze"

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