Kaninchenfutter selber machen: Bestes für kleine Gourmets
01.06.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Nicht nur Katzen und Hunde bekommen gerne hochwertiges und schmackhaftes Futter serviert, das gilt ebenso für Kleintiere. Kaninchen verfügen über einen ausgeprägten und differenzierten Geschmackssinn. Sie schmecken zum Beispiel selbst kleine Unterschiede in der Zusammensetzung und Qualität von Heu heraus und entscheiden sich für bevorzugte Sorten. Lies hier, wie du deine Tiere mit gesunder Kost verwöhnst und Kaninchenfutter selber machen kannst.
Welchen Vorteil hat selbst gemachte Kaninchennahrung?
Wenn du die Zutaten für das Kaninchenmenü selbst anbauen und ernten können, ist das ein grosser Vorteil: Du kannst dich so absolut sicher sein, dass das Futter frisch ist, wissen, woher es stammt und dass keine chemischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz gekommen sind; auch als Selbstversorger solltest du das im Sinne der Kaninchen vermeiden. Wenn du nicht die Möglichkeit hast, Grünfutter von der eigenen Wiese oder aus dem Gemüsebeet zu holen, kannst selbstverständlich auf gekauftes Futter zugreifen – wähle aber Bioware. Bitte achte bei Kräutern und Gras darauf, nicht gerade neben einer Strasse, von einer Hundewiese oder dem Randstreifen eines Feldes zu ernten, auf dem gesprüht wird. Wenn du deine Kaninchen gut kennst, wirst du bald feststellen, welche Futterkomponenten sie besonders mögen und welche weniger gern. Du kannst also ganz gezielt das Menü gestalten und musst weniger Reste entsorgen.
Wie kann ich Kaninchennahrung selbst anbauen und sammeln?
Der Hauptanteil von gesundem Kaninchenfutter besteht aus Gräsern und Kräutern. Mit ein wenig gärtnerischem Geschick kannst du sich mit beidem einfach selbst eindecken. Als Gartenbesitzer solltest du ein Eckchen deines Gartens für eine Kaninchenwiese einplanen. In Gartencentern gibt es fertige Samenmischungen, die speziell die bei Kaninchen beliebten Kräuter- und Wiesenpflanzensaaten enthalten: Ringelblume, Kamille, Borretsch, Kornblumen und andere mehr.
Wenn du solche Futterpflanzen anbaust, tust du nebenher noch etwas Gutes für die Umwelt, indem du Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten eine attraktive Futterfläche bietest. Auf einer solchen „Kaninchenwiese“ können die Tiere direkt fressen, oder du pflückst täglich die benötigten Portionen ab. Wenn du keinen Garten hast, kultivierst du Küchenkräuter auf dem Balkon oder der Fensterbank. Sogar einjährige Futterblumen kannst du aus Samen gezielt auf dem Balkon anpflanzen.
Obst und Gemüse, das für Kaninchen verträglich ist, entnimmst du einfach aus der eigenen Gemüsegartenernte. Etwas schwieriger gestaltet sich die Ernte von frischen Zweigen: Zweige von Apfel- und Birnbaum, Haselnuss und verschiedenen Beerensträuchern sind gut verträgliche Futterpflanzen, fallen aber nicht in jedem Garten an. Andere Sorten sind ebenfalls beliebt, dürfen aber nur in Massen verfüttert werden. Um die Versorgung mit frischen Zweigen sicherzustellen, ist es sinnvoll, gemeinsam mit anderen Kaninchenhaltern Kontakte zu einem Gärtnereibetrieb aufzubauen.
Wie konserviere ich Blüten und Kräuter?
Bevor in den Wintermonaten frisches Grünfutter rar wird, lohnt es sich, einen Vorrat an getrockneten Kräutern anzulegen, mit denen du später das Heu aufpeppen kannst. Kräuter zu trocknen ist ganz einfach: Breite dazu das Pflanzenmaterial an einem luftigen, aber dunklen Ort aus, zum Beispiel auf dem Dachboden; lege Papier oder Küchenkrepp unter. Du kannst die Kräuter auch in Sträusschen mit dem Kopf nach unten auf eine Leine hängen, sodass sie von allen Seiten Luft bekommen. Fertig getrocknet sind die Kräuter, wenn die Blätter und Stängel sich leicht zerbrechen lassen. Trockne Kräuter nicht in der prallen Sonne oder unter künstlicher Hitze wie im Backofen: Dabei gehen wertvolle Aromastoffe verloren.
Zur Lagerung von getrockneten Kräutern und Blüten nutzt du am besten Metallbehälter wie Keksdosen, die du mit Küchenpapier auslegst. Plastikdosen oder Tüten eigen sich nicht: Daraus kann Restfeuchte nicht entweichen, was Schimmel Angriffsflächen bietet. Bewahre die Kräuterdosen an einem dunklen und trockenen Ort auf. Achtung: Verfüttre kein zu klein gebröseltes oder staubendes Pflanzenmaterial oder Heu. Nimmt das Kaninchen zu viele Kleinpartikel auf, passieren diese den Verdauungstrakt nicht richtig und es kann zu einer Darmüberlastung kommen. Heu kannst du ebenfalls selbst herstellen, obgleich der Aufwand relativ hoch ist: Mähe hohes Gras von einer Fläche, die keine kaninchengefährlichen Pflanzen enthält. Benutze unbedingt eine Sense oder Sichel, keinen Rasenmäher, denn die Halme müssen ihre Länge behalten. Trockne den Grasschnitt dann auf einem Wäscheständer oder einem mit Netz oder Volierendraht bezogenen Rahmen: Das Gras darf keinen Bodenkontakt haben. Die Trocknung muss im Freien oder auf einer überdachten Fläche erfolgen, keinesfalls in einem geschlossenen Raum. Während des Trocknens darf das Heu nicht nass werden. Warte mit dem Grasschnitt also auf regenfreies Wetter.
Kann ich für meine Kaninchen kochen?
Du hast neben deinen Kaninchen noch ein anderes Hobby und liebst es, in der Küche kreativ zu werden? Dann überrasche die Langohren doch einmal mit selbst gebackenen Nagerkeksen. Als besondere Leckerei sind Karottenplätzchen eine beliebte Abwechslung auf der Kaninchenspeisekarte.
Du benötigst:
- geraspelte Möhren
- gehackte Erdnüsse
- Hirse
- Bruchmais
- geschälte Sonnenblumenkerne zu jeweils 50 Gramm
- ein Ei
- einen Teelöffel Wasser
Vermenge sämtliche Zutaten miteinander und forme daraus flache Plätzchen im richtigen Format für die Kaninchen, im Durchmesser etwa wie eine Euromünze. Leg die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und backe diese bei 180 °C etwa 10 bis 12 Minuten, bis sie goldbraun sind. Aber Achtung: Diese Plätzchen sind sehr energiereich. Gib deinen Mümmlern pro Tag nur eines und reduziere zugleich die Trockenfutterration.