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Hilfe, mein Kaninchen ist krank!

06.06.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Zwei Kaninchen befinden sich im Kaninchengehege

Zahnschmerzen, Verdauungsprobleme oder Schnupfen – Kaninchen leiden manchmal unter verschiedenen Krankheiten. Welche Erkrankungen bei Kaninchen besonders oft vorkommen, wie du Kaninchen-Krankheiten erkennst und was man gegen sie unternehmen kann, liest du hier.

Die fünf häufigsten Kaninchenkrankheiten

Kaninchen sind zwar grundsätzlich relativ robust, können aber sehr empfindlich auf Stresssituationen reagieren und krank werden. Besonders häufig treten folgenden Kaninchen-Krankheiten auf:

Chinaseuche (RHD)

Die durch den Calicivirus übertragene Infektion äussert sich durch Symptome wie Appetitlosigkeit und völlige Apathie. Die meisten an RHD erkrankten Tiere sterben innerhalb weniger Tage. Aber du kannst dein Langohr vor dieser tückischen Krankheit mit einer Impfung schützen, die jedes Jahr aufgefrischt werden muss.

Kaninchenschnupfen

Schnupfen oder andere Atemwegserkrankungen entstehen bei Kaninchen durch Ansteckung bei Artgenossen, Zugluft, unzureichende Hygiene oder Stress. Die Tiere niesen, leiden unter Atemnot und haben keinen Appetit. Auch ein Ausfluss aus der Nase ist zu beobachten. Mit Antibiotika erholen sich die meisten Haustiere aber schnell wieder von ihrer Erkältung.

Zwei Kaninchen kuscheln sich im Außengehege aneinander

Myxomatose

Die Myxomatose zählt wie die Chinaseuche zu den Virusinfektionen. Zu den typischen Anzeichen für diese auch als Kaninchenpest oder Kaninchenseuche bezeichnete Erkrankung gehören Augenentzündungen, starke Schwellungen an verschiedenen Körperöffnungen, Atemnot sowie Nahrungsverweigerung. Die Erreger werden über verunreinigtes Futter oder Insekten übertragen. Zuverlässigen Schutz vor Myxomatose bietet ebenfalls eine Impfung.

Trommelsucht

Die sogenannte Tympanie ist eine Kaninchen-Krankheit des Magen-Darm-Trakts. Kranke Kaninchen haben einen aufgeblähten Bauch, keinen Appetit, starke Schmerzen und trommeln ständig mit den Pfoten.

Zeigt dein Kaninchen Symptome, solltest du es sofort zum Tierarzt bringen. Eine sofortige Behandlung ist notwendig!

Verursacht wird diese Krankheit bei Kaninchen durch die Gärung feuchten Grünfutters oder getreidehaltigen Trockenfutters im Magen. Abhilfe schafft in der Regel eine strenge Heu-Wasser-Diät.

Ohrenentzündungen

Viele Kaninchen leiden unter Ohrenentzündungen: Betroffen kann das Innenohr, das Mittelohr oder der äussere Gehörgang sein. Ein krankes Kaninchen mit Ohrenentzündungen kratzt sich an den Ohren, schüttelt sich und hält den Kopf schief. Die Erkrankung ist für den Halter jedoch nicht sichtbar, sondern muss von einem Tierarzt festgestellt werden. Dieser wird die genaue Ursache des Unwohlseins diagnostizieren und medikamentös behandeln.

Neben diesen fünf Krankheiten treten bei den Nagern zudem oft Zahnprobleme auf, für die meist eine falsche Ernährung verantwortlich ist. Kaninchenzähne wachsen immer, sodass die Tiere die Zahnspitzen beim Kauen artgerechter Nahrung abnutzen müssen. Geschieht dies nicht, führt das zu Problemen. Achte daher auf eine faserreiche Nahrung wie Grünfutter oder Heu. Sabbert dein Kaninchen beim Fressen oder verweigert es gar das Futter, ist ein Tierarztbesuch empfehlenswert.

Zwei Kaninchen sitzen auf der Wiese

Kaninchen-Krankheiten durch Parasiten

Der Befall mit Parasiten kann wie bei vielen Kleintieren auch bei Kaninchen die Ursache verschiedener Erkrankungen sein. Die beiden bekanntesten Krankheiten bei Kaninchen, die durch Parasiten übertragen werden, sind:

  • Enzephalitozoonose (Schiefkopf): Der über den Kot und den Urin übertragene Parasit löst bei Kaninchen Gleichgewichtsstörungen, Krämpfe und Lähmungen aus. Wird ein Tier nicht behandelt, kann es an dieser tückischen Krankheit sterben. Diese Krankheit ist prinzipiell auf Menschen übertragbar. Personen mit Immunsuppression sollten den Kontakt zu infizierten Tieren meiden.
  • Kokzidiose: Symptome sind Nahrungsverweigerung, Durchfall und ein Blähbauch. Ursache sind meist unzureichende Hygienebedingungen.

Zudem werden Kaninchen häufig von Flöhen, Milben und Fliegenmaden befallen. Beobachte dein Haustier genau: Auffällige Verhaltensänderungen wie starkes Kratzen können auf einen Parasitenbefall hinweisen. Gute Hygiene- und Haltungsbedingungen sind die beste Prävention – das gilt für die meisten Kaninchen-Krankheiten.

Sind Kaninchen-Krankheiten auf den Menschen übertragbar?

Die meisten Kaninchen-Krankheiten sind bis auf einige Ausnahmen nicht auf den Menschen übertragbar. Um aber auch die Ausnahmen nicht zu vergessen,  solltest du bestimmte Hygieneregeln einhalten, speziell dann, wenn Kinder mit den Tieren zu tun haben:

  • Nach dem Streicheln oder Anfassen des Haustieres solltest du dir immer die Hände waschen.
  • Kaninchen gehören nichts ins Bett.
  • Achte auf einen ausreichenden Impfschutz und lassen dein Kaninchen regelmäßig beim Tierarzt untersuchen.

Wer sein Kaninchen aufmerksam beobachtet, merkt in der Regel schnell, wenn es dem Haustier nicht gut geht. Da es bei vielen Kaninchen-Krankheiten auf eine schnelle Behandlung ankommt, solltest du nicht zögern, dein Langohr sofort zum Tierarzt zu bringen.

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