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Geheimtipp unter den Kleintieren: Frettchen sind neugierig, schlau und anhänglich

16.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein Frettchen schaut zwischen zwei Steinen hervor.

Sie werden anhänglich und zahm, und es macht grossen Spass, die lebhaften Kleintiere zu beobachten: Frettchen, die putzmunteren Räuber, gewinnen als Haustiere immer mehr Fans. Wir verraten dir, worauf du bei der Haltung achten musst.

Neugierige Frettchen wollen nicht allein sein

Zunächst einmal: Halten solltest du unbedingt immer zwei Frettchen – eines allein würde vereinsamen. Sie spielen gerne und brauchen dafür einen Artgenossen. Allerdings vertragen sich unkastrierte Rüden oftmals nicht gut. Vom Charakter her sind sie neugierig, aktiv und unternehmungslustig, zeigen aber auch deutlich durch Bisse, wenn ihnen etwas nicht passt.

Frettchen sind nicht als reine Käfigtiere geeignet, denn sie haben einen großen Bewegungsdrang und benötigen am Tag mehrere Stunden Freilauf. Wie Katzen sind die Kleintiere dämmerungs- und nachtaktiv.

Frettchen haben einen starken Geruch

Wer mit diesem Haustier liebäugelt, sollte eines wissen: Frettchen besitzen einen sehr starken Eigengeruch. Dieser stammt aber nicht vom Sekret der sogenannten Stinkdrüsen, die sich neben dem Anus befinden. Vor allem bei Rüden ist der spezifische Körpergeruch besonders intensiv. Das Sekret der Analdrüsen wird in der Regel bei Gefahr abgegeben und dient zur Kommunikation bzw. zum Signalisieren ihres Unwillens. Daher ist das Entfernen dieser Drüsen nach § 6 Abs. 1 Tierschutzgesetz verboten.

Haltung mit Hund und Katze

Wenn du bereits einen Hund oder eine Katze hältst, dann ist es meist kein Problem, die Haustiere an ein Frettchen zu gewöhnen. Bei anderen Kleintieren, zum Beispiel Meerschweinchen, Kaninchen oder Ratten, ist Vorsicht geboten: Frettchen sind Räuber.

Biete deinen Kleinen unbedingt immer ein genügend großes Gehege, denn sie wollen turnen. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. empfiehlt, dass das Gehege für ein Frettchen-Paar rund 6 m² Grundfläche und eine Mindesthöhe von 1,5 m² haben sollte. Für jedes weitere Tier ist 1 m² zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

Damit sich deine Tiere wohlfühlen, statte das Gehege mit mehreren Etagen aus. Auch Steine und Baumwurzeln dienen der Unterteilung, außerdem müssen mindestens ein Katzenklo (Frettchen werden sehr gut stubenrein), Näpfe, eine Trinkflasche und mehrere Schlafkisten enthalten sein.

Damit sie ihrem großen Spiel- und Bewegungsdrang nachkommen können, stell deinen Lieblingen immer etwas als Beschäftigung zur Verfügung, zum Beispiel Hunde- und Katzenspielzeug. Bei warmen Temperaturen freuen sich die Tiere übrigens über eine Bademöglichkeit, da sie sehr hitzeempfindlich sind.

Wie bereits erwähnt, brauchen Frettchen mehrere Stunden Freilauf. Achte hier darauf , dass die Umgebung „frettchensicher“ ist. Stromkabel sollten unzugänglich gemacht und für die Tiere giftige Pflanzen sowie Putzmittel sollten in ein anderes Zimmer gebracht werden, zu dem die Tiere keinen Zutritt haben. Bei einen Außengehege solltest du sichergehen, dass es ausbruchsicher ist, denn Vorsicht: Die Kleinen können sich unter einem Zaun hindurch graben.

Frettchen und ihr Speiseplan

Ein weibliches Frettchen nennt man übrigens Fähe – sie wird zwischen 25 und 40 cm groß und wiegt 600 bis 900 g. Der Rüde kann sogar doppelt so schwer werden und hat eine Größe von bis zu 60 cm. Es gibt sechs verschiedene Rassen, die eigentlich nur Farbschläge sind.

Frettchen sind Fleischfresser. Du solltest spezielles Frettchenfutter anbieten. Zur Abwechslung darfst du auch Nass- oder Trockenfutter für Katzen geben und gekochtes Fleisch wird ebenso gern verzehrt. Zudem können Futtertiere wie Eintagsküken, Mäuse und Ratten verfüttert werden.

Wann zum Tierarzt?

Wichtig ist, dass du deine Tiere immer genau beobachtest. Wenn sie plötzlich lethargisch (teilnahmslos, träge) oder bissig wirken, wenn sich das Fell verändert, wenn sie abnehmen oder Durchfall haben, musst du unbedingt tierärztlichen Rat einholen. Ein gut versorgtes Frettchen kann bis zu zehn Jahre alt werden!

SteckbriefFrettchen

Größe
Fähe 25 bis 40 cm, Rüde bis zu 60 cm
Aussehen
sechs verschiedene Farbschläge. Weibliche Tiere bleiben deutlich kleiner als männliche. Die Schwanzlänge beträgt zwischen 11 und 14 cm
Herkunft
Mitteleuropa, Nordafrika, Südeuropa
Geschichte
Abstammung mit hoher Wahrscheinlichkeit vom europäischen Iltis oder Waldiltis
Gewicht
Fähe rund 800 g, Rüde bis zu doppelt so schwer
Charakter
neugierig, verspielt, unternehmungslustig, agil, können aber auch bissig sein
Haltung
Fütterung zweimal am Tag. Tägliches Spiel und Streicheln unbedingt notwendig. Haltung nicht als Einzeltier, sondern immer zu zweit. Das Gehege muss sehr geräumig sein, damit die Frettchen turnen können. Frettchen benötigen eine Katzentoilette, Futterschüsseln, eine Trinkflasche sowie ein Schlafhaus

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