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Halsbandsittiche – von der Savanne in den Stadtpark

18.02.2025 - Lesedauer: 3 Minuten

Zwei grüne Halsbandsittiche sitzen auf einem Ast

Warst schon einmal in Düsseldorf oder Köln unterwegs und hast dich über zeternde kleine Vogelschwärme am Himmel gewundert? Oder im Sommer im Park vergebens nach den Urhebern des lautstarken Gezwitschers Ausschau gehalten? Gut getarnt sitzen sie in den Baumkronen und sind zwischen grünen Blättern fast unsichtbar: die Halsbandsittiche. Als Neozoon, also als eingeführte Tierart, konnten sich die bemerkenswerten Edelsittiche in Gegenden mit milderem Klima erfolgreich ansiedeln. In der Schweiz haben sie bisher nur ausnahmsweise gebrütet, treten aber auch schon vereinzelt in Schweizer Städten auf. Auch als behütete, aber anspruchsvolle Haustiere fühlen sich die Halsbandsittiche wohl.

Halsbandsittiche in der Natur und als „Import“-Haustier

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Halsbandsittiche, auch „Kleiner Alexandersittich“ genannt, liegt in Afrika und Teilen Indiens. Dort ziehen die geselligen Vögel in grossen Schwärmen umher und übernachten gemeinsam auf Bäumen. Bevorzugte Aufenthaltsorte sind Wälder, Mangroven und Plantagen. Zoologisch werden vier Unterarten unterschieden.

Das erste in den Sechzigerjahren in Deutschland frei lebend gesichtete Brutpaar ist wahrscheinlich aus einem Zoo entkommen; weitere entflogene Haustiere dürften sich mit den Jahren der Population angeschlossen und zur weiteren Ausbreitung beigetragen haben. In Europa, vor allem im Mittelmeerraum, Nordamerika und Japan hat sich Vergleichbares zugetragen: Auch dort haben sich abgängige Haus- und Zootiere erfolgreich örtlich etablieren können. Besonders in Parks und auf Friedhöfen fühlen die Tiere sich heimisch. Die lockeren Baumbestände kommen den natürlichen Lebensräumen sehr nahe. Als Neozoon, also als eingeführte Tierart, konnten sich die bemerkenswerten Edelsittiche in Gegenden mit milderem Klima erfolgreich ansiedeln. In der Schweiz haben sie bisher nur ausnahmsweise gebrütet, treten aber auch schon vereinzelt in Schweizer Städten auf.

Natürlich in Grün – die Farben der Halsbandsittiche

Wild lebende Halsbandsittiche sind grün gefiedert, wobei die Körperunterseite einen Stich ins Gelbliche, der Oberseite ins Blaue hat. Auch die Schwanzfedern sind bläulich. Erwachsene männliche Vögel sind an dem markanten „Halsband“ erkennbar, das schwarz an der Kehle beginnt und im Genick in Orangerot übergeht. Weibchen sind etwas dezenter gefärbt und haben kein Halsband. In Gefangenschaft nachgezüchtet, haben sich weitere Farbmutationen wie Weiss, Blau und Gelb ergeben.

Viel Platz und Abwechslung: die Halsbandsittich-Haltung

Schon aufgrund ihrer Grösse ist klar, dass Halsbandsittiche nicht in Käfigen gehalten werden dürfen. Als Behausung kommen nur Vogelzimmer und grosse Freivoliere infrage, alternativ eine grosse Zimmervoliere, die dem Tier lediglich zur Unterbringung während der Nacht oder zeitweiliger Abwesenheit des Halters dienen soll. Deren Mindestmasse für ein Pärchen liegen bei 6 m x 2 m x 2,5 m zuzüglich einem Schutzraum bei Freivolieren sowie täglichen Freiflug. Die geselligen Schwarmvögel dürfen nicht als Einzeltier gehalten werden; mindestens ein Pärchen muss es sein. Eine Vergesellschaftung mit anderen Sitticharten ist nicht zu empfehlen. Als Mieter solltest du mit den Nachbarn abklären, ob diese sich an der gellenden Stimme der Halsbandsittiche stören würden. Aufgrund ihres grossen Bewegungsbedürfnisses ist die artgerechte Haltung von Halsbandsittichen mit grösserem Aufwand verbunden; die Tiere eignen sich daher nur sehr bedingt als Anfängervögel oder für die Wohnungshaltung. Die durchschnittliche Halsbandsittich-Lebenserwartung ist mit dreissig Jahren recht hoch.

Welche Nahrung benötigen Halsbandsittiche?

In der Natur fressen Halsbandsittiche Samen, Knospen, Nüsse und Früchte, aber auch halb reifes Getreide. Deine Heimvögel fütterst du mit einer Basisfuttermischung für Grosssittiche. Dazu kommen Gaben von für Papageien geeignetem Gemüse, Obst und Kräutern. Die Kalziumversorgung sicherst du über Sepiaschalen und Kalksteine, weitere Mineralstoffe führst du über spezielle Präparate zu. Wie alle Papageien benötigen Halsbandsittiche Knabbermaterial in Form von Zweigen und Holz – das ist unerlässlich für die Schnabelpflege.

Sind Halsbandsittiche zu trainieren?

Halsbandsittiche sind neugierige und intelligente Tiere, die sehr schnell zutraulich und regelrecht anhänglich werden, wenn man sich ihnen mit viel Zeit und Behutsamkeit widmet. Vögel mit Sprachbegabung können sogar beginnen, Geräusche und Worte nachzuahmen. Wie bei allen Sittichen gilt: Mit sehr viel Ruhe, Geduld und Kolbenhirse als Leckerlis stellen sich Erfolge ein.

SteckbriefHalsbandsittiche

Herkunft
Afrika (Sahelzone sowie östlich und westlich angrenzende Länder), indischer Subkontinent
Grösse
etwa 40 Zentimeter
Gewicht
etwa 90 – 120 Gramm
Aussehen
Unterschnabel rot oder schwarz, Oberschnabel korallenrot, fleischige Zehen
Gefieder
naturfarben grün, Körperoberseite und Schwanzgefieder mit Blaustich. Männchen mit schwarz-orangefarbenem Halsband; als Zuchtvarianten sind weiße, gelbe und blaue Vögel verbreitet
Lebenserwartung
30 Jahre
Charakter
anhänglich, zutraulich, lautstark